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Zu warm, zu trocken: Der Dezember 2011

Zu warm, zu trocken und so gar kein Punschwetter: So präsentierte sich der Dezember in Wien
Zu warm, zu trocken und so gar kein Punschwetter: So präsentierte sich der Dezember in Wien ©Bettina Stolze/pixelio.de
Der Dezember 2011 geht als deutlich zu mild in die Geschichtsbücher der Meteorologen ein. Verantwortlich dafür war eine Westströmung, die vor allem den Westen und Norden mit feuchter und somit wolkenreicher Atlantikluft versorgt hat. 

Der Dezember begann zunächst so wie der November geendet hat – trocken und im Bergland recht sonnig. Doch der teils rekordbringenden Trockenperiode folgte bald ein jähes Ende. Denn über dem Atlantik konnte sich allmählich ein Hochdruckgebiet festsetzen, sodass der Weg für Tiefdruckgebiete vom Europäischen Nordmeer Richtung Alpenraum frei war. „Eines davon, nämlich das Sturmtief „Joachim“, ist dabei noch besser im Gedächtnis, denn mit ihm wurden zur Mitte des Monats teilweise auch in den Niederungen orkanartige Böen gemessen“, analysiert Andreas Meingaßner vom Wetterdienst UBIMET.

Außergewöhnlich mild

Die Großwetterlage ist auch schuld daran, dass es im ganzen Land im Vergleich zum langjährigen Mittel überaus mild war. Ein bis drei Grad beträgt die Temperaturabweichung vielerorts in Österreich. Im Donauraum, im östlichen Flachland sowie im Südosten wurde im Dezember vielerorts kein oder nur ein Eistag (Tage, an denen die Höchsttemperatur über 0 °C nicht hinaus kommt) registriert. Normal wären selbst für diese Regionen zum Ende eines durchschnittlichen Dezembers sechs oder sieben Frosttage. „Kennzeichnend dafür ist auch, dass im heurigen Dezember erst an einer einzigen Talstation, nämlich in St. Jakob im Defereggental, die Tiefsttemperatur unter -20 Grad gesunken ist“, so Meingaßner.

Auch in Wien war es im Dezember deutlich zu warm. “Um die 2,5 Grad”, sagt Stefan Eisenbach von UBIMET. “Klingt wenig, ist aber eine ganze Menge. Normaler Weise beträgt die Abweichung vom Mittel nur ein Grad.” Erwartungsgemäß gab es auch viel zu wenige Niederschläge: Nur rund 23 Prozent der normalen Dezember-Regenmenge fiel zum Beispiel in Liesing. Aber richtig sonnig war es dann auch nicht, denn der Hochnebel blockierte erfolgreich 30 Prozent der üblichen Sonnenzeit für Dezember.  

Zu feucht im Westen und Norden, zu trocken im Süden und Osten

Ein passendes Muster für Nordwest- und Westwetterlagen ist auch in Anbetracht der Niederschlagsverteilung zu erkennen. Während von Vorarlberg bis Oberösterreich teilweise sogar die im Vergleich zum Mittel doppelten Regen- und Schneemengen gefallen sind, blieb es es nach Osten und Süden hin durchwegs zu trocken. Hier wurde mancherorts nicht einmal die Hälfte des Monatssolls erreicht.

Teilweise unterdurchschnittlich sonnig

Hinsichtlich der Sonnenscheindauer machen sich vor allem die Regionen von Unterkärnten bis zum Südburgenland bemerkbar. Im Schutz der Alpen blieben diese Regionen von den Frontensystemen oft verschont. So finden sich hier die meisten Stationen mit einer leicht überdurchschnittlichen Sonnenscheinbilanz. Sonst steht eine durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche monatliche Sonnenscheindauer zu Buche.

Höchste Temperaturen

  • 17,6 Grad Feldkirch (440 m, V, 2. Dezember)
  • 16,6 Grad Dornbirn (410 m, V, 2. Dezember)
  • 16,3 Grad Bregenz (424 m, V, 2. Dezember)

Tiefste Temperaturen (Talstationen)

  • -21,6 Grad St. Jakob / Defereggen (1388 m, T, 20. Dezember)
  • -18,3 Grad Seefeld (1182 m, T, 20. Dezember)
  • -18,2 Grad Bichlbach (1073 m, T, 20. Dezember)

…und wie wird Silvester? 

Die große Frage! Laut UBIMET wird so ziemlich das unangenehmst mögliche Wetter herrschen: Knapp über null Grad mit dicker Bevölkung und einer guten Chance auf Regen. Da hilft nur mehr die Heizung von innen – normaler Weise kein Problem zu Silvester!  

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