Insgesamt waren 14 Männer und eine Frau im Visier der Ermittler. Seit Oktober landeten schließlich acht mutmaßliche Dealer aus dem Burgenland, Niederösterreich und Wien sowie ein Pole und ein Schweizer im Polizeigewahrsam. Den Verdächtigen wurde laut Landespolizeidirektion Burgenland der Handel mit 9,5 Kilogramm Speed, 16,4 Kilo Cannabis und 1.000 Suchtgift-Tabletten nachgewiesen. Auch für zahlreiche Abnehmer setzte es Anzeigen.
Drogenring hat Cannabis angebaut
Die Drogenfahnder arbeiteten sich ausgehend von Kleindealern im Bezirk Neusiedl am See zur jeweils nächsten Verteilerebene vor. Schließlich stieß man auf Leute, die mit Suchtgift-Mengen im Bereich von einem Kilogramm handelten. “Das waren schon die, die importiert haben”, sagte ein Ermittler zur APA.
Das Cannabiskraut hatten die Verdächtigen teilweise in Indoor-Anlagen selbst angebaut. Ein Teil wurde aber auch aus Tschechien nach Österreich geschmuggelt. Bei sichergestelltem Speed in Form einer Paste habe der Reinheitsgehalt mehr als 40 Prozent betragen: “Das ist unüblich”, sagte der Ermittler.
Waffen und Drogen sichergestellt
Auch flüssiges LSD im Wert von fast 55.000 Euro, das zur Herstellung von “ein paar Tausend” LSD-Trips gereicht hätte, wurde sichergestellt. Bei den Festnahmen im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien gab es keine Zwischenfälle. Neben den Drogen wurden auch noch Gaspistolen, Schlagstöcke und Schlagringe gefunden.
Einer der Verdächtigen war besonders dreist
Einer der Verdächtigen war offenbar besonders abgebrüht: Er war – bereits einschlägig vorbestraft – im Februar festgenommen worden und wurde vor seinem Prozess enthaftet. In der Zeit bis zu seiner Gerichtsverhandlung geriet er jedoch erneut auf Abwege. Als die Fahnder nach der Urteilsverkündung bei dem Mann vorbeischauten, fanden sie ein Viertelkilo MDMA, das schon für den nächsten Deal vorbereitet war, und nahmen ihn gleich mit. (APA)