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Zahlungsmoral in Vorarlberg nach wie vor hoch

Die Wirtschaft läuft in Österreich derzeit gut. Aktuelle Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Gläubigerschutzverbandes KSV 1870 bestätigen günstige Prognosen der heimischen Wirtschaftsforscher.

“Der Optimismus ist da, die Umsätze steigen an, der Ausblick ist gut”, sagte KSV-Vorstand Ricardo-Jose Vybiral am Dienstag vor Journalisten in Wien. “Auch mit der Zahlungsmoral geht es bergauf.”

Die Pressekonferenz der Kreditschützer war wie selten zuvor geprägt von Superlativen zur Wirtschaft. “Alle Zeichen stehen auf Aufschwung”, sagte Vybiral öfters. So erwarten 0 Prozent der heimischen Firmen, die zwischen 301 und 500 Mitarbeiter beschäftigen, aktuell und für die kommenden Monate rückläufige Umsätze. Das hatte es zuvor noch bei keiner entsprechenden Befragung des KSV gegeben. 67 Prozent der Firmen dieser Größe berichteten von steigenden Umsätzen – um 35 Prozent mehr als bei der Umfrage vor einem Jahr. Rund zehn Prozent aller Firmen sehen einen rückläufigen Umsatz. 48 Prozent der Unternehmen erwarten einen steigenden Umsatz.

Eine schlechte Geschäftslage sehen derzeit nur 6 Prozent der Firmen (voriges Jahr: 10 Prozent). Befriedigend nennen 31 Prozent der Firmen die Lage (37 Prozent) und gut oder sehr gut ist sie für 63 Prozent (53 Prozent). Je größer der Umsatz, desto öfter sehen die Firmen eine gute/sehr gute Geschäftslage. Bei einem Umsatz von mehr als 50 Mio. Euro sind es 79 Prozent, bei einem Umsatz von weniger als 2 Mio. Euro sind es 60 Prozent.

Vorarlberger Betriebe im österreichischen Durchschnitt

Auch die allgemeine Zahlungsmoral rundet dem KSV zufolge das positive Gesamtbild der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ab: Knapp zwei Drittel der Firmen stellen eine unverändert gute Disziplin im Zahlungsverhalten ihrer Firmenkunden fest. 14 Prozent sprechen von einer Verbesserung. Große zahlen im Durchschnitt aber später als kleine und mittlere Firmen – “ein Machtfaktor”, laut Walter Koch, Geschäftsführer der KSV1870 Forderungsmanagement GmbH.

Vorarlberger Gemeinden zahlen nach 27 Tagen

Bei den Gebietskörperschaften sind es die Gemeinden, die einmal mehr am schnellsten zahlen – im Österreichschnitt binnen 30 Tagen und damit um zwei Tage schneller als noch voriges Jahr. Wien ist mit 35 Tagen Schlusslicht, aber schneller als die Bundesländer im Durchschnitt; Salzburger Gemeinden sind mit 24 Tagen führend. Die Länder haben ihre Zahlungszeit um einen Tag auf 36 Tage gedrückt. Unverändert am langsamsten unter den Gebietskörperschaften zahlt der Bund, der 37 Tage braucht, um seine Rechnungen zu begleichen.

KSV1870 Grafik_ZahlungsdauerGemeindenÖsterreich2017
KSV1870 Grafik_ZahlungsdauerGemeindenÖsterreich2017 ©KSV1870 Grafik_ZahlungsdauerGemeindenÖsterreich2017

Im Vergleich dazu zahlen Firmen im Durchschnitt binnen 29 Tagen und Privatkunden binnen 17 Tagen. Im 20-jährigen Vergleich sind die Werte stark zurückgegangen. Grund dafür sind Richtlinien, die in den vergangenen Jahren umgesetzt wurden. So ist Österreich bei der Zahlungsmoral von Firmen inzwischen Vizeeuropameister hinter Deutschland mit 256 Tagen und vor Schweden mit 30 Tagen. Schlusslichter sind Italien (85 Tage), Griechenland (60 Tage) und Belgien (50 Tage). Der Europaschnitt liegt laut KSV 1870 derzeit bei 43 Tagen.

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