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Zahl der Mindestsicherungsbezieher um 8,1 Prozent gestiegen

Mehr als die Hälfte der Bezieher lebte in Wien
Mehr als die Hälfte der Bezieher lebte in Wien ©APA (Archiv/dpa)
Die Zahl der Bezieher von Mindestsicherung ist im Vorjahr um 8,1 Prozent gestiegen. Insgesamt bezogen 307.533 Personen (+23.159) bzw. 182.173 Bedarfsgemeinschaften (+13.726) diese Unterstützung. Das zeigt eine Bilanz des Sozialministeriums und der Statistik Austria. Mehr als die Hälfte der Bezieher (56 Prozent der Personen) lebte 2016 in Wien.

Seit 2012 ist die Zahl der Unterstützten in der Bundeshauptstadt um 37,1 Prozent gestiegen. Deutlich stärker war der Zuwachs in den letzten fünf Jahren allerdings in Niederösterreich mit einem Plus von 61,2 Prozent und in Vorarlberg mit einem Plus von 52,4 Prozent. 37 Prozent der Bezieher der Mindestsicherung waren Frauen, 36 Prozent Männer und 27 Prozent (minderjährige) Kinder. Darüber hinaus waren die meisten Bezieher Alleinstehende (37 Prozent der Personen, 62 Prozent der Bedarfsgemeinschaften).

Zahl der Bezieher, Bezugsdauer, Aufteilung nach Geschlecht.
Zahl der Bezieher, Bezugsdauer, Aufteilung nach Geschlecht. ©Zahl der Bezieher, Bezugsdauer, Aufteilung nach Geschlecht.

Bei 65 Prozent der Bedarfsgemeinschaften (Paare, Eltern oder Alleinerziehende mit Kindern) betrug die Bezugsdauer im Jahr 2016 mehr als ein halbes Jahr, 16 Prozent bekamen vier bis sechs Monate, knapp 20 Prozent maximal drei Monate lang eine Unterstützung durch die Mindestsicherung. Die durchschnittliche Verweildauer von Bedarfsgemeinschaften betrug während des Berichtsjahres 8,1 Monate.

872,4 Millionen Euro

Die Ausgaben der Bundesländer für die Mindestsicherung betrugen 2016 insgesamt 872,4 Millionen Euro. Das ist gegenüber dem Jahr davor eine Steigerung um 14 Prozent. Damit entfielen im Jahr 2016 0,49 Prozent der Staatsausgaben auf die Mindestsicherung. Analog zu den Beziehern entfiel der Großteil der Ausgaben für laufende Geldleistungen auf Wien (555,2 Mio. Euro bzw. rund 64 Prozent).

Pro Bedarfsgemeinschaft wurden für die Sicherung des Lebensunterhalts und des Wohnbedarfs im Jahr 2016 durchschnittlich 4.789 Euro ausgegeben, um 247 Euro (+5,4 Prozent) mehr als im Vorjahr. Die Betrachtung nach den Bundesländern zeigt, dass Tirol mit 5.329 Euro den höchsten Jahresaufwand je Bedarfsgemeinschaft hatte, gefolgt von Wien (5.110 Euro) und Vorarlberg (4.982 Euro). Am niedrigsten waren die Ausgaben, wie schon in den Vorjahren, in Kärnten (3.251 Euro) und im Burgenland (2.979 Euro).

Uneinheitliche Regelung

Für Einzelpersonen betrug die Mindestsicherung 2016 837,76 Euro. Für Lebensgemeinschaften und Kinder gab es in den Bundesländern schon 2016 unterschiedliche Leistungen. Nachdem eine neue 15a-Vereinbarung des Bundes mit den Ländern nicht zustande gekommen ist, gibt es seit heuer auch für Einzelpersonen in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen.

Im Rahmen der Krankenhilfe leisteten die Bundesländer 2016 für insgesamt 93.037 Personen Krankenversicherungsbeiträge aus Mindestsicherungsmitteln. Die Ausgaben dafür lagen bei rund 48,9 Mio. Euro. Für sonstige Krankenhilfeleistungen (z.B. Selbstbehalte) fielen weitere 2,9 Mio. Euro an, so dass die Ausgaben der Bundesländer für die Krankenhilfe insgesamt 51,8 Mio. Euro ausmachten.

(APA)

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