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"Wut auf ungarische Politik"

Premier Orban: "Nachschub an Migranten ist unendlich".
Premier Orban: "Nachschub an Migranten ist unendlich". ©AP
"Wut auf die ungarische Politik" artikulierte Burgenlands Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ), der sich in der Erstaufnahmehalle am Nova Rock-Gelände einen Überblick über die Lage verschafft hat. Seine Gefühle seien ambivalent. "Einerseits bin ich sehr stolz auf die Hilfsbereitschaft und auf die Menschen, die hier helfen." Andererseits kritisierte er das Verhalten der ungarischen Politik.

“Das widerspricht jedem humanitären und europäischen Gedanken”, sagte Darabos am Samstag im Gespräch mit der APA über das Vorgehen der ungarischen Behörden. “So wie die letzten Tage abgelaufen sind, ist das völlig inakzeptabel. Man müsse die europäische Solidarität nicht nur im Sonntagsfrieden einfordern, sondern auch umsetzen. Hier wird noch Überzeugungsarbeit nötig sein.”

Als Verteidigungsminister habe er viele Flüchtlingslager besucht. “Natürlich ist das dort eine andere Situation, aber die Menschen, die hier eintreffen, machen einen vergleichsweise gefassten Eindruck. Ich habe in Gesprächen Dankbarkeit festgestellt. Hier in Nickelsdorf gehe es primär darum, erst einmal humanitäre Hilfe zu leisten.

Angesichts der Situation stellt die Kirche kurzfristig weitere Notquartiere zur Verfügung, berichtete indes Kathpress. “Die Diözese Eisenstadt kann zur Stunde Notunterkünfte für rund 30 Personen spontan schaffen”, sagte Markus Zechner, diözesaner Koordinator für die Flüchtlingsunterbringung. Bischof Ägidius Zsifkovics bot außerdem Gästezimmer im Bischofshaus als Notquartiere an.

Ungarn will bald Soldaten an Südgrenze verlegen

Wegen des Zustroms von Flüchtlingen nach Ungarn will die Regierung in Budapest Soldaten an die Grenze im Süden des Landes verlegen. Ab dem 15. September sollten dort zunächst Polizisten eingesetzt werden, sagte Premier Viktor Orban am Samstag auf einer Pressekonferenz. Das Militär solle folgen, wenn das Parlament dem zustimme. “Wir werden die Grenze Schritt für Schritt unter Kontrolle bringen.”

Der rechtskonservative Politiker warnte vor einem Ansturm von Flüchtlingen: “Es sind Millionen und Abermillionen, weil der Nachschub von Migranten unendlich ist.” Ungarn grenzt im Süden unter anderem an Serbien und hat dort einen 175 Kilometer langen Zaun errichtet, um Flüchtlinge abzuhalten. Das Land gehört zur sogenannten Balkan-Route, die viele Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Österreich und Deutschland nehmen.

(APA)

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