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Wohnen in Vorarlberg: Wohnungsmarkt im Ländle sei im Mittelfeld

Günther Ammann sieht die größte Herausforderung in den Lebenserhaltungskosten.
Günther Ammann sieht die größte Herausforderung in den Lebenserhaltungskosten. ©wkv, Bilderbox
Feldkirch. Die immer anhaltende Diskussion um leistbares Wohnen in Vorarlberg betrifft auch die Immobilienmakler. Sozialen Wohnbau sieht man eher kritisch, es mangelt eher an Kaufkraft als an Wohnraum.

Leistbares Wohnen ist und bleibt an Thema in Vorarlberg. Vonseiten der Politik reagiert man vor allem mit zwei Strategien: Der Mobilisierung des (vermuteten) bestehenden Leerstandes und einem Ausbau des Sozialen Wohnbaus. Das Wohnen in Vorarlberg einen hohen Stellenwert genießt, weiß auch der Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder, Günther Ammann. “Das sieht man in den Bauauflagen, Ausstattungsvorstellungen, Anforderungen an Größe und Lage der Wohnung. Dies wiederum spiegelt sich in den Kaufpreisen wider.”

Vorarlberg im Vergleich leistbar

Dennoch, diese seien im Vergleich zu den Nachbarregionen im Umkreis durchaus noch im Mittelfeld. So seien die Immobilienpreise im süddeutschen Raum, Tirol und Salzburg, Norditalien und auch der Schweiz auf einem gut vergleichbaren Niveau oder auch wesentlich teurer. Bei einem Vergleich von Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern in zu Vorarlberg vergleichbarer Infrastruktur seien die heimischen Preise verhältnismäßig. “Im Vergleich zu Tirol und Salzburg sind wir regelrecht günstig”, zieht Ammann sein Fazit.

Lebenserhaltungskosten verteuern Wohnen

Das Problem sei eher woanders: “Was in unserem Land auffällt, ist die allgemein recht niedrige Kaufkraft im Vergleich zu den anderen Bundesländern”, sieht Ammann das Problem eher in den vergleichbar hohen Lebenserhaltungskosten im Ländle. “Das rührt nicht zuletzt aus unserer Grenznähe zur Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein her, die unser Preisniveau im Ländle in vielen Bereichen doch beeinflusst.”

Sozialer Wohnbau mache Bauen teurer

Den Fokus auf den Sozialen Wohnbau sieht Ammann eher kritisch. Denn die höhere Nachfrage nach Bautätigkeiten trieben die Preise fürs Bauen nach oben. “Es ist teilweise sogar schwierig, überhaupt Handwerker zu bekommen”, betont der Fachgruppenobmann. Er selbst habe nur durch viel Überredungsarbeit  geschafft, von zwei Elektrikern überhaupt Angebote zu bekommen. “Und beide sagten mir, sie wären nicht beleidigt wenn sie den Auftrag nicht bekommen.”

Große Preissteigerungen

Hinzu kommen teilweise starke Preissteigerungen in gewissen Bereichen, wenn man dann einen Handwerker engagieren kann. Immerhin, hier erwartet Ammann eine gewisse Beruhigung, da die gewerbliche und kommunale Bautätigkeiten derzeit eher wieder zurückgehen.

Gewerbegebiete entlang der Autobahn

Bei den Gewerbegebieten sieht er ebenfalls grundsätzlich ausreichend Raum vorhanden. “Flächen entlang der Rheintalautobahn, gerade im Bereich der Vollanschlussmöglichkeiten, sollten für Betriebsansiedlungen reserviert sein”, sieht Ammann hier eine logische Lösung. Diese seien aus seiner Sicht grundsätzlich ausreichend vorhanden, ein Vorzeigebeispiel seien hier die Römergründe in Rankweil. Grundsätzlich sei dies jedoch ein politisches Thema.

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