Die Umsätze des heimischen Internet-Einzelhandels lagen jedoch nur bei 3,2 Mrd. Euro. Gerade vor diesem Hintergrund tue es besonders weh, dass ein so großer Teil der Österreicher im Ausland einkaufe, kommentierte Bundesspartenobmann Peter Buchmüller die Ergebnisse. Im EU-Vergleich liegt Österreich beim Einkauf bei internationalen Internet-Anbietern nur hinter Luxemburg und Malta.
Rund jeweils 2.000 Konsumenten und Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in Österreich wurden in der Studie befragt, die am Mittwoch, von Buchmüller, Iris Thalbauer, Bundesspartengeschäftsführerin der WKO, sowie Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria, vorgestellt wurde.
Zahl der Online-Shopper verdreifacht
Rund 60 Prozent der Befragten kaufen Einzelhandelswaren im Internet ein, jüngere öfter als ältere. Im Vergleich zu 2006 hat sich die Zahl der Online-Shopper fast verdreifacht. Auffallend sei vor allem, dass der Anteil der Online-Shopper mit dem Haushaltseinkommen zunehme, so Gittenberger. So liegt der Anteil der Online-Shopper bei Haushalten bis zu einem monatlichen Netto-Einkommen von 1.000 Euro bei rund 41 Prozent, bei Haushalten mit Monatseinkünften über 5.000 Euro liegt dieser bei fast 75 Prozent. Auch die Ausgaben für Online-Shopping würden mit steigendem Haushaltseinkommen zunehmen, erklärte er.
Die Top-Seller bleiben Elektrogeräte, Bekleidung und Textilien sowie Bücher, im Vergleich zu 2006 verzeichnen jedoch nahezu alle Warengruppen steigende Anteile am Online-Einkauf.
Geringer Online-Shop-Anteil
Der Anteil der Einzelhandelsunternehmen mit eigener Website liegt bei etwa 75 Prozent, 22 Prozent besitzen einen eigenen Online-Shop. Großteils sind dies stationäre Einzelhändler mit eigenem Online-Shop, sogenannte Multi-Channel. Der geringe Online-Shop-Anteil erklärt sich vor allem durch die Struktur der heimischen Einzelhandelsunternehmen, die große Mehrheit sind dabei Kleinst- und Kleinbetriebe. E-Commerce sei jedoch vor allem eine Frage der Unternehmensgröße, sagte Gittenberger.
Nicht nur wegen starker Konkurrenz aus dem Ausland wird der Auftritt im Internet für die heimischen Einzelhändler zunehmend wichtiger. 81 Prozent der befragten Einzelhandelsunternehmen gaben an, im Online-Handel starke Bedrohungen für den stationären Einzelhandel festzustellen. Neben dem Technologiesektor und den Medien/Entertainment sei der Einzelhandel der von der Digitalisierung am drittstärksten betroffene Sektor, erklärte Thalbauer und sprach sich vor diesem Hintergrund für die Forcierung stärkerer Maßnahmen für gerechteren Wettbewerb im österreichischen Handel aus.
(APA)