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Wissenschaftsministerium ist als als eigenes Ressort Geschichte

Karlheinz Töchterle nicht mehr in der Regierung - Wissenschaftsministerium als eigenes Ressrt ist Geschichte
Karlheinz Töchterle nicht mehr in der Regierung - Wissenschaftsministerium als eigenes Ressrt ist Geschichte ©APA/GEORG HOCHMUTH
Nach langem Hin und Her gehört sowohl das Wissenschaftsministerium als eigenes Ressort als auch Karlheinz Töchterle (ÖVP) als dessen Chef der Vergangenheit an.
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Platter “enttäuscht”

Der 64-jährige Altphilologe und Ex-Rektor der Uni Innsbruck, Karlheinz Töchterle (ÖVP), mit dem Hang zu lateinischen Ausdrücken muss trotz hoher Beliebtheitswerte seinen Posten räumen.

Karlheinz Töchterle nicht mehr in der Regierung

Vor seiner Wahl zum Rektor im Jahr 2007 war er Vorstand des Instituts für Sprachen und Literaturen, Leiter des Bereichs Latinistik und Studienleiter der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät. Als Rektor punktete Töchterle sowohl bei Studenten als auch Mitarbeitern. Senat und Uni-Rat bestätigten den Vater zweier Kinder für eine zweite Amtszeit als Rektor, ehe er im April 2011 von VP-Chef Michael Spindelegger als Wissenschaftsminister nach Wien geholt wurde.

Politisch engagierte sich der Altphilologe, der Reden häufig mit lateinischen Ausdrücken schmückt, schon lange vor seinem Ministeramt. Das Mitglied des Mittelschülerkartellverbands (MKV) fungierte ab 1992 für die “Telfer Gemeinschaftsliste Parteiunabhängige, Sozialdemokraten und Grüne” als Gemeinderat in Telfes im Stubai. 1994 wurde er für die Grünen in den Gemeinderat gewählt, verzichtete aber zugunsten des Kandidaten der Bürgerinitiative. Zwei Jahre später kandidierte er gegen Johannes Voggenhuber bei der Wahl um den Grünen Spitzenkandidaten für die EU-Wahl 1996.

Töchterle: Themen seiner Amtszeit

Universitätspolitisch lag Töchterle aber meist auf ÖVP-Linie: So sprach er sich für die Wiedereinführung von Studiengebühren aus, flankiert von einem guten Stipendiensystem, und war auch dafür, dass sich die Universitäten ihre Studenten selbst aussuchen können.

Diese Themen bestimmten auch seine Amtszeit: In Sachen Studiengebühren machte er gleich zweimal Bekanntschaft mit dem Verfassungsgerichtshof (VfGH), der entsprechende Bestimmungen aufhob. Während die erste Regelung noch aus der Zeit vor Töchterles Amtsantritt stammte, annullierten die Höchstrichter beim zweiten Mal Bestimmungen, die er den Unis ausdrücklich empfohlen hatte. Mit der SPÖ schaffte Töchterle dann nur eine Einigung auf ein Gebühren-Modell mit vielen Ausnahmeregelungen, das er davor wiederholt abgelehnt hatte.

ÖH “enttäuscht” von Regierung

In Sachen Universitätszugang gelang Töchterle zumindest die Einführung eines Probelaufs für eine Studienplatzfinanzierung, die allerdings auf heftige Kritik der Rektoren stieß. Damit würden nur unzumutbare Betreuungsrelationen festgeschrieben, so die Uni-Chefs.

Auf der Haben-Liste kann Töchterle die “Hochschulmilliarde” für die Jahre 2013-2015 sowie eine Neuaufstellung der Lehrerausbildung verbuchen. Die Einrichtung einer Medizin-Fakultät an der Uni Linz sah Töchterle dagegen lange Zeit skeptisch, er beugte sich schließlich aber vielfachem Druck.

Die Reaktion der ÖH lesen Sie hier.

(APA)

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