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"Wissenschaft und Forschung sichern positive Zukunftschancen"

Wissenschaftspreis 2014 des Landes Vorarlberg verliehen.
Wissenschaftspreis 2014 des Landes Vorarlberg verliehen. ©VLK
Bregenz - Den mit 10.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg hat Landeshauptmann Markus Wallner am Montagabend an den Historiker Meinrad Pichler übergeben.

Einen Würdigungspreis erhielt der Mediziner Reto Bale. Ein Spezialpreis wurde an die Wirtschaftswissenschafterin Susanne Fenkart und an den Mathematiker Alexander Mathis verliehen.

Seit dem Jahr 2000 vergibt das Land Vorarlberg für herausragende Leistungen im Bereich der Wissenschaft einen Wissenschaftspreis. Geehrt werden Wissenschafterinnen und Wissenschafter, die aus Vorarlberg stammen oder die herausragende Arbeiten zu vorarlberg-spezifischen Themen verfasst haben. Die Auszeichnung sei Ausdruck der Wertschätzung und Anerkennung für die geleistete wissenschaftliche Arbeit, sagte Landesrätin Bernadette Mennel in ihrer Festrede. “Wissenschaft und Forschung haben großen Anteil daran, dass sich Vorarlberg zu einer Top-Region in Europa entwickelt hat. Von Landesseite wird der Weiterentwicklung und der Förderung von Wissenschaft und Forschung deshalb weiterhin allerhöchste Priorität eingeräumt”, machten Landeshauptmann Wallner und Landesrätin Mennel deutlich und erinnerten an die geplante Entwicklung einer neuen Forschungsstrategie.

Hauptpreisträger

Meinrad Pichler wurde 1947 in Hörbranz geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte (Lehramt) an der Universität Wien. Von 1972 bis 1994 unterrichtete er als Lehrer am BRG Dornbirn Schoren, von 1994 bis zu seiner Pensionierung 2010 war er Direktor des BG Bregenz-Gallusstraße. Seit 1978 hat Meinrad Pichler neben seiner Unterrichtstätigkeit am Gymnasium über 100 Publikationen zu landesgeschichtlichen und literarischen Themen mit den Schwerpunkten Emigration aus Vorarlberg, NS-Zeit, Kultur- und Alpgeschichte, Schweiz-Anschluss und biografische Porträts veröffentlicht.

Pichler war 1982 Mitbegründer der Johann-August-Malin-Gesellschaft zur Erforschung der neueren Geschichte Vorarlbergs und hat seither für die Malin-Gesellschaft verschiedene Publikationen betreut, Gedenkveranstaltungen durchgeführt und Vorträge gehalten. Seine Publikationen zur Vorarlberger Landesgeschichte sind für ein breites Publikum verständlich aufbereitet und gleichzeitig wissenschaftlich fundiert. Mit dem Wissenschaftspreis soll auch sein wichtiger Beitrag zur Vorarlberger Zeitgeschichtsforschung der letzten 30 Jahre anerkannt werden.

Würdigungspreis

Reto Bale wurde 1969 in liechtensteinischen Eschen geboren und ist in Satteins aufgewachsen. Er studierte Medizin an der Universität Innsbruck und absolvierte Studienaufenthalte in den USA und Australien. 2002 habilitierte er an der Universität Innsbruck. Seit seinem Studienabschluss ist Professor Bale an der Medizinischen Universität Innsbruck tätig, derzeit leitet er die Abteilung für mikroinvasive Therapie an der Universitätsklinik für Radiologie. Die Forschungsschwerpunkte von Professor Bale liegen auf der minimalinvasiven Tumortherapie und computerunterstützten Eingriffen. Er war u.a. maßgeblich an der Ausarbeitung und Weiterentwicklung der stereotaktischen Radiofrequenzablation beteiligt, einem Verfahren, bei dem Tumorgewebe mit hochfrequentem Wechselstrom mithilfe eines 3D-Navigationssystems zerstört wird. Er ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, hat zahlreiche Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht, hält verschiedene Patente und wurde für seine Forschungen bereits mehrfach ausgezeichnet.

Spezialpreis

Susanne Fenkart wurde 1982 in Hohenems geboren. 2006 schloss sie das Studium “Unternehmensführung in der Tourismus- & Freizeitwirtschaft” am MCI Innsbruck ab. Anschließend absolvierte sie ein Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften am Institut für Organisation und Lernen der Universität Innsbruck. 2013 schloss sie außerdem ein Diplomstudium der Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck ab. In ihrer Dissertation “Zum Verhältnis von Wirtschaft und Kunst” führte Fenkart 28 narrative Interviews mit Unternehmensvertreter/innen und Bildenden Künstler/innen in Österreich, Deutschland, Italien und Liechtenstein durch, darunter mit acht Vorarlberger Unternehmern und drei Vorarlberger Künstlern. Fenkart hat bereits mehrere Preise und Stipendien erhalten und ihre Forschungsergebnisse bei wissenschaftlichen Kongressen vorgestellt. Ihre Dissertation wurde kürzlich im Kulturverlag Kadmos veröffentlicht.

Der Hörbranzer Alexander Mathis wurde 1983 in Bregenz geboren. Er studierte Mathematik an der Universität München. Nach Abschluss dieses Studiums absolvierte er von 2008 bis 2012 ein Doktoratsstudium an der Graduate School for Systemic Neurosciences der Universität München. Während seines Doktoratsstudiums war Mathis wissenschaftlicher Mitarbeiter am LMU & Bernstein Center for Computational Neuroscience in München und forschte, wie auch im Rahmen seiner Dissertation, zu optimalen neuronalen Codes zur Repräsentation von Raum sowie zum Data-Mining und zur Analyse von neurobiologischen Daten. Seit August 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department for Cellular und Molecular Biology an der Harvard Universität und arbeitet am Forschungsprojekt “Wie Mäuse Gerüche kodieren, um Spuren zu folgen” mit. Er wurde bereits mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, konnte Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichen und Vorträge bei wissenschaftlichen Tagungen halten.

Der Wissenschaftspreis des Landes ist mit 10.000 Euro dotiert, der Würdigungspreis mit 7.000 Euro. Für den Spezialpreis wurden je 3.000 Euro zuerkannt.

(VLK)

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