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Winnetous Sohn - Trailer und Kritik zum Film

Gute Filme, nah an der Realität und trotzdem spannend und unterhaltsam: Das schwebte den Gründern der Initiative "Der besondere Kinderfilm" vor, die 2013 in Berlin an den Start ging.

Am Freitag kommt das erste Werk ins Kino, das von dem Gremium gefördert wurde: “Winnetous Sohn” von Regisseur Andre Erkau erzählt vom zehnjährigen Max, der sich jeden Tag als Häuptling verkleidet. Als bei den Karl-May-Festspielen ein Kinderschauspieler gesucht wird, ist für ihn klar: Er muss diese Rolle haben. Während seine Eltern mit ihrer Trennung beschäftigt sind und wenig Zeit für ihn haben, kämpft Max für seinen großen Traum.

Winnetous Sohn – Die Geschichte

“Winnetous Sohn” ist ein amüsanter Kinderfilm mit einer sympathischen Botschaft, der allerdings etwas mehr Tempo und Witz vertragen hätte. Es geht um Werte wie Freundschaft, Mut und Hoffnung. Lorenzo Germeno spielt den unsportlichen, dicklichen Max. In einem Indianer-Camp für Kinder trifft er den Eigenbrötler Morten (Tristan Göbel). Allmählich freunden sich die beiden an. Das hat Max auch nötig, schließlich muss er für das Casting als Winnetous Sohn trainieren: Bogenschießen, Reiten, Klettern und vieles mehr. So arbeiten die Buben mit Feuereifer daran, dass Max sich seinen Traum erfüllen und die Rolle ergattern kann.

Der Film ermuntert Kinder ohne großes Pathos: Gib nicht auf, lebe deinen Traum und such dir gute Freunde, die dir helfen. Dabei mutiert Max nicht über Nacht zum Helden, der plötzlich alles kann und den Kindern vermitteln würde: Du musst perfekt werden. Er bleibt der ungeschickte Bub, der erst nach viel Üben mit Pfeil und Bogen endlich mal die Zielscheibe trifft. Wie ein Mehlsack zieht er sich mühsam auf den Pferderücken hoch. Doch am Ende sitzt er im Sattel – nur darauf kommt es an. Nicht aufgeben, es immer wieder versuchen.

Winnetous Sohn – Die Kritik

Nebenbei zeigt Erkau noch eine zarte Liebesgeschichte, die eigentlich keine mehr ist: Max’ Vater (Christoph Letkowski, “Feuchtgebiete”) ist chronisch unzuverlässig, die Mutter (Alice Dwyer, “Ma folie”) ist genervt und beginnt gerade eine neue Beziehung. Max will seine Eltern trotzdem wieder vereinen. Und tatsächlich flackern alte Gefühle auf, doch ob sie von langer Dauer sind, ist fraglich.

Das Schöne an dem Film: Er nimmt die Kinder ernst. Erkau und den Drehbuchautoren Anja Kömmerling und Thomas Brinx gelingt das Kunststück, die Indianerbegeisterung von Max mit einem Augenzwinkern zu erzählen, ohne sich über ihn lustig zu machen. Dazu tragen auch Armin Rohde als Sheriff, Uwe Ochsenknecht als hysterischer Regisseur und Katharina Schubert bei, die als Eva ein Indianer-Feriencamp anbietet. Das entspricht genau den Anforderungen der Kinderfilm-Initiative, die sich Filme mit Tiefgang und Relevanz wünscht, die Kinder stark machen und selbst bei schwierigen Themen Humor bewahren.

(APA)

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