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Wilderer von Annaberg: Gutachter schätzt Verlassenschaft auf 421.700 Euro

Blick auf das Gelände, auf dem sich der Wilderer Alois H. verschanzt hatte.
Blick auf das Gelände, auf dem sich der Wilderer Alois H. verschanzt hatte. ©APA
Im Konkursverfahren über die Verlassenschaft des Wilderers und Amokläufers von Annaberg liegt nun ein Gutachten über die Verkehrswerte der Liegenschaften samt Gebäuden in Großpriel sowie Wald- und Wiesengrundstücke in Pöchlarn (Bezirk Melk) mit insgesamt 421.700 Euro vor. Binnen zehn Tagen können laut Ediktsdatei verbindliche Kaufangebote an den Masseverwalter Johann Huber erfolgen.
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In den vergangenen zwei Tagen habe es Besichtigungstermine gegeben. Rund 20 Personen hätten sich im Vorfeld für die Liegenschaften interessiert, sagte der Masseverwalter im Gespräch mit der APA.

Lebenslanges Wohnrecht für Eltern

Das Gutachten umfasst 143 Seiten. Die 3,79 Hektar große Liegenschaft in Großpriel, wo sich auch das Elternhaus befindet, umfasst u.a. ein dreigeschoßiges Einfamilienhaus samt Schutzraum und Weinkeller, Outdoor-Schwimmbecken, Garage, Garten sowie einen Vierkanthof mit Stall- und Scheunentrakt. Zudem gibt es am Areal diverse Maschinenhallen, Freigelände und eine Kapelle. Für die Eltern des Wilderers besteht ein lebenslanges Wohnrecht.

Daneben werden die insgesamt 6.562 Quadratmeter großen Wald- und Wiesenstücke in Pöchlarn, die als Grünland ausgewiesen sind, als Ganzes veräußert. Der vom Gutachter bezifferte Schätzwert wurde mit 8.200 Euro angegeben.

7,4 Mio. Euro von Gläubigern als Forderung angemeldet

Mitte Februar waren bei der Tagsatzung im Konkursverfahren in St. Pölten 7,4 Mio. Euro von den Gläubigern an Forderungen angemeldet worden. Davon erkannte der Masseverwalter 3,8 Mio. Euro an.

Bei den Forderungen handelte es sich vorwiegend um Schadenersatzansprüche, die infolge der dem Mann zugeordneten und Brände entstanden sind. Hinzu kommen die Ansprüche der Hinterbliebenen der Opfer.

Drei Polizisten und einen Sanitäter erschossen

Am 17. September 2013 hatte der 55-Jährige drei Polizeibeamte und einen Sanitäter erschossen. Danach verschanzte er sich auf seinem Hof, ehe er sich durch einen Kopfschuss das Leben nahm. Laut Polizeiabschlussbericht soll der Wilderer 108 Straftaten, vorwiegend in Niederösterreich und der Steiermark, seit 1994 verübt haben. Der festgestellte Gesamtschaden beläuft sich auf rund zehn Millionen Euro.

(APA)

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