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Wiener Wohnungsmarkt: Nachfrage-Rekord zieht die Preise hoch

Schlechte Aussichten für Wohnungssuchende in Wien.
Schlechte Aussichten für Wohnungssuchende in Wien. ©APA/Georg Hochmuth
In Wien ist die Schere zwischen Angebot und Nachfrage am Wohnungsmarkt ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Preise schnellen dadurch in die Höhe.

Schlechte Zeiten für Suchende: Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage am Wiener Wohnungsmarkt ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Laut dem Immobilienvermittler EHL ist die Lücke inzwischen auf ein Rekordhoch gestiegen. Der Neubau hält mit dem Bevölkerungswachstum nicht ausreichend Schritt, warnte das Unternehmen am Montag.

Die Baubewilligungs- und Fertigstellungszahlen sind laut EHL zwar gestiegen (zwischen 2012 und 2013 um 67 beziehungsweise 130 Prozent, Anm.), die Nachfrage ist aber trotzdem noch immer größer. Auch der Ausblick auf die nähere Zukunft lasse eine weitere Verschärfung erwarten, hieß es. Im ersten Halbjahr 2016 werden rund 3.500 Wohnungen im Neubau fertiggestellt werden, zusammen mit der Produktion von rund 7.000 Einheiten im Vorjahr sei das aber “bei Weitem” zu wenig, um dem gleichzeitigen Wachstum von 43.000 Personen Rechnung zu tragen.

Wien: 150.000 Wohnungen stehen leer

Eine der Folgen: Die Preise ziehen an. Im Bereich der frei vermietbaren Wohnungen stiegen die Mieten im 1. Quartal um 1,4 Prozent, die Eigentumspreise sogar um 2,1 Prozent. Doch trotz gestiegener Preise sei es schwieriger, profitable Projekte zu realisieren, wie es hieß. Damit würden viele Vorhaben in der Schublade liegen bleiben. Auch der Wohnungsbestand trage zu keiner Entlastung bei – nach wie vor stehen laut dem Unternehmen rund 150.000 Wohnungen leer. Lediglich der Umbau von älteren Büroobjekten sorge für positive Effekte.

Problematisch sei auch die Verschiebung des Angebots von Miet- zu Eigentumswohnungen. Vor allem im Altbestand frei werdende Wohnungen werden wegen Mietzinsbeschränkungen laut EHL inzwischen zunehmend eher verkauft als vermietet. Und beim Neubau würde sich die Investition kaum mehr durch Vermietung erwirtschaften lassen. Menschen, die nach Wien ziehen und dringend eine Wohnung suchen, hätten aber oft kein Kapital, um eine Immobilie zu erstehen.

(APA, Red.)

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