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Wiener Winterdienst trotz milden Wetters einsatzbereit

Erster Bereitschaftsdienst am vergangenen Wochenende - der Jahresbedarf an Salz und Splitt befindet sich in dezentralen Streugutlagern.

Trotz stabiler Temperaturen über dem Nullpunkt zeigt sich Wiens Winterdienst beim Lokalaugenschein voll einsatzbereit. Zwar müssten die Mitarbeiter rechtlich erst am 1. November Gewehr bei Fuß stehen. Dennoch war bereits am vergangenen Wochenende wegen drohenden Kälteeinbruchs die erste Bereitschaft der Saison im Einsatz, so Manfred Skerlan von der zuständigen MA48 im APA-Gespräch.

Der Planer steht neben einem seiner schweren Lkw in einer mächtigen Halle nahe der MA48-Zentrale in Margareten. Auf knapp 300 eigene Fahrzeuge können die Winterkämpfer im Notfall zurückgreifen, davon 92 Großfahrzeuge. Die mächtigen Maschinen können bis zu 2,7 Meter breite Pflugscharen vor sich herschieben – mehr ist in Wien wegen der teils engen Straßen nicht erlaubt. Im Sommer transportieren sie Maschinen dagegen Kanalsauger und ähnliche schneeunabhängige Anwendungen.

Viel wurde in den vergangenen Jahren in den Fuhrpark investiert. „Unser Problem ist der Personalstand und nicht der Fahrzeugstand“, sinniert Skerlan deshalb. Zumal auf dem 2.800 Kilometer langen Straßennetz der Bundeshauptstadt noch vieles in Handarbeit zu erledigen ist. Dazu stehen im Wintereinsatz 1.200 eigene Leute parat. Hinzu kommen bis zu 400 Tagelöhner und private Dienstleister, die angemietet werden „bevor es nicht mehr geht“, so Skerlan. Im äußerst milden Winter 2006 halbierten sich die Einsatztage allerdings auf 64.

Das Streugut der mobilen Truppe wird in dezentralen Streugutlagern gehortet. So finden sich beispielsweise auf 16 der 19 Mistplätze Salzsilos und Splittberge. Seit 2006 hält man so den Bedarf an Streumittel für ein Jahr auf Lager, falls Knappheit auf den Rohstoffmärkten herrschen sollte. Dabei setzt man auf die heimischen Produzenten und bezieht den Dolomit und Basalt für den Splitt aus der Wiener Umgebung, während das Salz von den Salinen Austria geliefert wird.

Bei dräuendem Wintereinbruch ist die Einsatzzentrale dann rund um die Uhr besetzt. Wetterprognosen werden dabei ständig empfangen. Fünfmal täglich kommen von zwei Wetteranstalten die Vorhersagen und überdies eine Fünftagesprognose. Zusätzlich stehen neun Glättewarnanlagen an den Rändern der Stadt. Die kleinen Alleskönner messen, ob Schnee oder Regen fällt, wie Luft und Außentemperatur beschaffen sind, sowie, ob der Boden zu frieren droht und schlagen gegebenenfalls Alarm.

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