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Wiener Tiergarten Schönbrunn ist zum dritten Mal "Bester Zoo Europas"

Tiergartendirektorin Dagmar Schratter, Bundesminister Reinhold Mitterlehner, Zooexperte Anthony Sheridan
Tiergartendirektorin Dagmar Schratter, Bundesminister Reinhold Mitterlehner, Zooexperte Anthony Sheridan ©Daniel Zupanc
Der Tiergarten Schönbrunn darf sich zum dritten Mal in Folge "Bester Zoo Europas" nennen. Und das aus gutem Grund: Schönbrunn verzeichnet mehr als zwei Millionen Besucher pro Jahr und erreichte Höchstnoten in allen Kriterien.
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“Das einzigartige historische Flair in Kombination mit moderner Tierhaltung überzeugt”, freute sich Direktorin Dagmar Schratter am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Noch Anfang der 1990er-Jahre hatte dem Tiergarten Schönbrunn die Schließung gedroht.

Schönbrunn: Bester von 92 Zoos

92 wissenschaftlich geführte Tiergärten in 23 Ländern Europas hatte der britische Zooexperte Anthony Sheridan anhand von 37 Kriterien verglichen, die von Artenvielfalt bis Pädagogik reichen und beispielsweise auch Tierhaltung, Artenschutz, Investitionen, Marketing, Besucherzahlen und Personalagenden umfassen.

Dazu wurden Fragebögen, Jahresberichte, Gespräche mit den Direktoren und ausführliche Besuche herangezogen. Silber und Bronze gingen an Leipzig und Zürich. Schönbrunn erwies sich als Allrounder und erreichte in allen Kategorien eine hohe Punktezahl.

Fast ein Drittel des Tages-Publikums im Tiergarten sind Touristen – vor zwanzig Jahren war es nur jeder Zehnte. Damals waren auch die Unkenrufe kaum zu überhören, die ein baldiges Ende prophezeiten. Längst wird der Denkmalschutz nicht mehr als Klotz am Bein gesehen, sondern als Einzigartigkeit, die die Sehenswürdigkeit zum internationalen Aushängeschild macht.

Tiergarten schreibt heute schwarze Zahlen

Die geschichtsträchtigen und denkmalgeschützten Gemäuer sind und bleiben zwar bei Um- und Zubauten zum Teil durchaus eine Herausforderung – heute bilanziert die Ges.m.b.H. aber fast kostendeckend. Für größere Bauvorhaben benötigt man allerdings Bundesmittel – 83 Millionen kamen seit der Ausgliederung vom Wirtschaftsministerium, so der Ressortchef Reinhold Mitterlehner (V). Er verwies auf die “einzigartige Erfolgsgeschichte” und die Rolle als Sehenswürdigkeit und Touristenmagnet. Darüber hinaus freute er sich über den Erfolg der Jahreskarte, die mittlerweile 102.000 Menschen ihr eigen nennen.

Wann ist ein Zoo ein guter Zoo?

Wie kann der Laie einen guten von einem schlechten Zoo unterscheiden? “Auf die Größe der Gehege allein kommt es nicht an”, erläuterte Schratter. “Tiere müssen beschäftigt, aber auch entsprechend untergebracht sein.” Je nach Spezies stehen dabei unterschiedliche Aspekte im Mittelpunkt – die Anzahl der Artgenossen, der Untergrund, Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten etwa. Diese werden dem Publikum in einem Vorzeige-Tiergarten vermittelt. Sie empfiehlt, vor dem Besuch die Mitgliedschaft bei einer internationalen Zoo-Organisation zu überprüfen. “Oft erkennt man aber auch durchaus am eigenen Bauch-Gefühl, ob es einem Tier gut geht”.

(apa/red)

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