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Wiener Taxilenkerin überfallen: Räuber-Pärchen in München vor Gericht

Eine Dolmetscherin im Landgericht I in München zwischen dem 37-jährigen Angeklagten Richard H. (r) und seiner ebenfalls angeklagten 27 Jahre alten Freundin Beata V. (verdeckt unter der Jacke)
Eine Dolmetscherin im Landgericht I in München zwischen dem 37-jährigen Angeklagten Richard H. (r) und seiner ebenfalls angeklagten 27 Jahre alten Freundin Beata V. (verdeckt unter der Jacke) ©APA,DPA/DPA/MARC MÜLLER
Seit Mittwoch steht ein Pärchen in München vor Gericht - dem 37 Jahre alten Mann und seiner zehn Jahre jüngeren Lebensgefährtin werden Raubüberfälle auf drei Autofahrerinnen in München, Frankfurt und Wien zur Last gelegt. Das Motiv seien Schulden bei zwei "Gangstern" gewesen. 
Paar vor Gericht
Prozess in München
Fessel-Überfall in Wien

Das Paar, das sich vor dem Landgericht München unter anderem wegen erpresserischen Menschenraubs verantworten muss, ist laut Anklage für einen Überfall auf eine Taxilenkerin in Wien am 17. März 2012 verantwortlich. Vor Gericht zeigten sich die beiden geständig.

Brutaler Überfall auf die Wiener Taxilenkerin

Die Räuber stiegen damals in der Innenstadt in das Auto der 49-Jährigen, ließen sich zunächst zu einem Einkaufszentrum bringen und lotsten die Frau in ein Parkhaus in Wien-Erdberg. Dort hielt der Mann der 49-Jährigen eine Softair-Pistole in den Nacken und forderte sie auf, auf den Beifahrersitz zu rücken.

Seine Freundin fesselte das Opfer und zog der Frau Ringe von den Fingern. Weil das nicht gleich funktionierte, drohte der männliche Komplize, ihr die Finger abzuschneiden. Dann musste die Taxlerin unter Todesdrohungen ihre Bankomatkarte hergeben. Dann nahmen die Täter noch Handtasche und Jacke der Frau mit.

Entführung in München

Die Überfälle gingen auf die Initiative des Mannes zurück, wie die Angeklagten übereinstimmend aussagten. Inzwischen empfinde sie “sehr viel Wut, dass man so was machen kann”, sagte die Frau.

Das Paar war am 29. März 2012 – eine Woche nach dem Überfall in München – festgenommen worden. Ihr Opfer in München sollen die Angeklagten auch entführt haben – die 51-Jährige leidet bis heute unter einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Motiv: Schulden bei Gangstern

Der 37-jährige Angeklagte sagte, zwei Männer hätten im Jahr 2002 in ein von ihm initiiertes Holzgeschäft in Uganda investiert. Zehn Jahre später seien sie bei ihm aufgekreuzt und hätten 5.000 Euro zurückverlangt. “Sie traten sehr brutal auf und drohten, unsere Tochter zu töten”, sagte der Angeklagte. Daher seien er und seine Lebensgefährtin nach Deutschland und Österreich gefahren, zum schnell Geld zu beschaffen. Bis 23. Jänner sind sechs Verhandlungstage in München geplant.

(apa/red)

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