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Wiener Rabbiner rassistisch beschimpft: Kein Verfahren gegen Polizisten

Am Schwedenplatz beschimpften Fußballfans einen Rabbiner
Am Schwedenplatz beschimpften Fußballfans einen Rabbiner ©VIENNA.AT/Ernst Merkinger
Wie berichtet kam es im August 2012 am Wiener Schwedenplatz zu einem Zwischenfall: Ein Rabbiner wurde dort von einem Fußballfan rassistisch beschimpft, wobei ein anwesender Polizist nicht einschritt. Ein Verfahren hat dieser nun jedoch nicht mehr zu befürchten.
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Nach den antisemitischen Beschimpfungen, denen ein eines Wiener Rabbiner im Vorfeld des Europa League-Qualifikationsspiels Rapid-PAOK Saloniki am 30. August 2012 ausgesetzt war, hat die Staatsanwaltschaft Wien das Strafverfahren gegen einen Polizisten eingestellt. Nina Bussek, die Sprecherin der Anklagebehörde, bestätigte am Donnerstagnachmittag einen entsprechenden Bericht auf orf.at.

Wiener Rabbiner beschimpft

Der Rabbiner soll seinen Angaben zufolge am Schwedenplatz von einem Fußball-Fan mit “Heil Hitler” und “Juden raus” beschimpft worden sein. Der Täter konnte nicht ausgeforscht werden. Dafür aber ein Polizeibeamter, der nach Darstellung des Rabbiners unmittelbar daneben gestanden und nicht eingeschritten sein soll.

Verfahren “aus Beweisgründen eingestellt”

Das gegen den Beamten eingeleitete Amtsmissbrauch-Verfahren wurde letztlich “aus Beweisgründen eingestellt”, sagte Bussek. Um den Tatbestand zu erfüllen, wären sowohl ein vorsätzliches Handeln sowie ein wissentlicher Befugnismissbrauch erforderlich gewesen. Beides war dem Polizeibeamten nach Dafürhalten der Staatsanwaltschaft nicht nachzuweisen. Mehrere andere Beamte, die dem Rabbiner zufolge ebenfalls untätig geblieben sein sollen, konnten nicht ermittelt werden.

Keine Folgen für Polizisten

Für den betroffenen Polizisten hatte der Vorfall auch disziplinarrechtlich keine Folgen. Wie Polizeisprecher Roman Hahslinger am Donnerstag bestätigte, war es zu keinem Disziplinarverfahren gegen die Beamten gekommen.

Hier hätten die Konsequenzen von einer Ermahnung angefangen bis hin zu einer Entlassung reichen können. Die Untersuchung im Fall um den Wiener Rabbiner führte das Büro für Besondere Ermittlungen (BBE) der Bundespolizeidirektion Wien.

(apa/red)

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