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Wiener Pizzeria-Betreiber verkaufte nebenbei Kokain: Zehn Monate bedingt

Wiener Pizzeria-Betreiber verkaufte nebenbei Kokain: Verurteilt
Wiener Pizzeria-Betreiber verkaufte nebenbei Kokain: Verurteilt ©APA
Am Wiener Landesgericht musste sich ein Pizza-Betreiber verantworten, der in seinem Lokal auch Kokain verkauft hatte.

Der Betreiber einer Pizzeria in der Wiener Innenstadt ist am Dienstag, den 4. Juni im Straflandesgericht nach dem Suchtmittelgesetz zu zehn Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Der 45-Jährige hatte im Vorjahr damit begonnen, an einige Stammkunden und Bekannte in kleinen Mengen Kokain zu verkaufen.

Hauptsächlich “versorgte” er jedoch einen verdeckten Vermittler der Polizei, der über einen Zeitraum von mehreren Monaten vier Mal bei ihm insgesamt 32 Gramm erstand, ehe der Gastronom Ende Februar 2013 festgenommen wurde.

Pizza-Betreiber verkaufte Kokain

Er habe Anfang 2011 damit begonnen, Kokain zu konsumieren, gestand der Angeklagte Richter Ulrich Nachtlberger: “Durch den Stress, den ich gehabt habe. Ich hab’ teilweise 17 Stunden am Tag gearbeitet.” Nach einer gewissen Zeit habe er anderen Personen gegen einen kleinen Aufschlag – auf den Einstandspreis von 70 Euro legte er noch einmal 20 Euro drauf – Suchtgift überlassen: “Das sind Freunde von mir, die auch gezogen haben.”

Eine bekannte Radio- und Fernsehmoderatorin gehörte entgegen anderslautender Medienberichte nicht zu den Abnehmern. Sie war lediglich eine Kundin, die in dem Lokal ab und zu eine Pizza verzehrte.

“Ich bitte um Vergebung”

Das Suchtgift, das der Wirt “in der typischen Schickeria-Kokser-Szene” (Richter Nachtlberger) an den Mann bzw. die Frau brachte, hatte einen durchschnittlichen Reinheitsgehalt von 12,85 Prozent. “Ich bitte um Vergebung”, sagte der Angeklagte, ehe es an die Urteilsverkündung ging. Von den zehn Monaten wurden drei unbedingt ausgesprochen. Den Rest sah das Gericht dem bisher Unbescholtenen unter Setzung einer dreijährigen Probezeit auf Bewährung nach. Zudem wurde ihm die Weisung erteilt, sich einer ambulanten Therapie zu unterziehen.

Verteidiger Alexander Philipp verzichtete auf Rechtsmittel. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Da der Pizzeria-Betreiber mehr als drei Monate in U-Haft verbracht hat und ihm diese Zeit auf das Strafausmaß anzurechnen war, wurde er Dienstagmittag auf freien Fuß gesetzt.

(Red./APA)

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