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Wiener Modeschmuckvertrieb Pierre Lang ist insolvent

Hohe Umsatzrückgänge führten zur Insolvenz
Hohe Umsatzrückgänge führten zur Insolvenz ©APA
Es ist fix: Der Wiener Modeschmuckvertrieb Pierre Lang ist insolvent. Auch zwei weitere Firmen sind betroffen - sowie insgesamt 280 Mitarbeiter.

Laut Kreditschutzverband 1870 hat die Pierre Lang Handelsgesellschaft m.b.H. mit Sitz in Wien-Liesing am Mittwoch ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt.

Neben dem Label Pierre Lang sind auch die Schwestergesellschaft Hans Andersen Ges.m.b.H. und die Mutter der beiden Unternehmen, die Andersen Holding, insolvent. Von den Insolvenzfällen sind laut KSV – der sich auf Schuldnerangaben berief – insgesamt rund 850 Gläubiger betroffen.

Pierre Lang: Wiener Unternehmen für exklusiven Schmuck

Gegründet wurde die Firma 1961 vom Brüderpaar Hans und Peter Andersen – als Handwerksbetrieb für exklusiven Modeschmuck. 23 Jahre später wurde die Marke Pierre Lang ins Leben gerufen und im Jahr 1991 die Pierre Lange Europe Handelsgesellschaft mit Stammsitz in Wien gegründet. Die europaweit bekannten Schmuck- und Accessoire-Produkte werden im Direktvertrieb, unter anderem bei privaten Verkaufspartys, angeboten.

Die Herstellung der Produkte erfolgt über die Hans Andersen Ges.m.b.H, der Vertrieb über die Pierre Lang Gesellschaft. Europaweit wurden zuletzt an die 6.000 freiberuflich tätige Schmuckberaterinnen beschäftigt. Der Eigentümer der Firmen sitzt übrigens in Deutschland: Im Jahr 2010 wurden die drei nunmehr insolventen Gesellschaften vom Direktvertriebsunternehmer Helmut Spikker übernommen.

Hohe Umsatzrückgänge führten zur Insolvenz

Laut Schuldnerangaben liegen die Ursachen der Insolvenz in erhöhten Umsatzrückgängen und daraus resultierenden Liquiditätsengpässen – verursacht durch “massive Beraterfluktuation” innerhalb des Unternehmens. Letztendlich sei es nicht gelungen, im Gesamtkonzern mit den finanzierenden Banken über die weitere Finanzierung der Pierre Lang Gruppe eine Einigung zu erzielen, hieß es.

Die Passiva belaufen sich, inklusive Eventualverbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten der Unternehmen untereinander, in der Andersen Holding auf rund 12,87 Mio. Euro, in der Hans Andersen Ges.m.b.H. auf etwa 17,5 Mio. Euro und bei Pierre Lang auf rund 14,7 Mio. Euro. Laut KSV wurden die Aktiva in der Holding mit rund 4,9 Mio. Euro angegeben, in der Hans Andersen Ges.m.b.H mit 325.000 Euro und in der Pierre Lang Europe Handelsgesellschaft mit etwa 4,6 Mio. Euro.

Die – noch zu bestellenden – Insolvenzverwalter müssen nun prüfen, ob die Unternehmen fortgeführt werden können. Die Schuldnerunternehmen beabsichtigen, eine Entschuldung über einen Sanierungsplan herbeizuführen. Ein Vorschlag wäre, eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren zu zahlen.

(APA)

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