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Wiener MERS-Patientin geheilt aus Spital entlassen

Die MERS-Patientin wurde aus dem KFJ entlassen
Die MERS-Patientin wurde aus dem KFJ entlassen ©APA (Sujet)
Entwarnung im Wiener MERS-Fall: Jene Patientin aus Saudi-Arabien, die Ende September in die Isolierstation der Infektionsabteilung des Kaiser-Franz-Josef-Spitals in Wien aufgenommen worden war, ist am Montag geheilt entlassen worden.
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Die letzten drei Tests hätten keine Virenbelastung mehr gezeigt. Der behandelnde Arzt, Christoph Wenisch, zeigte sich im APA-Gespräch erfreut, dass die Genesung “so rasch passiert ist”.

Virus-Krankheit MERS

Die an dem seit 2012 vor allem im Nahen Osten aufgetauchten MERS-Virus (“Middle Eastern Respiratory Syndrome Coronavirus” – MERS-CoV) erkrankte Frau war von Anfang an mit antiviralen Medikamenten aus der Klasse der Protease-Hemmer und spezieller unterstützender Therapie behandelt worden. MERS-CoV-Erkrankungen können eine virale Entzündung der unteren Atemwege (Bronchiolitis) und in der Folge akutes Lungenversagen (ARDS) auslösen. Die Belastbarkeit und Funktion der Lunge der Frau seien noch nicht vollständig wieder hergestellt. Das kann noch bis zu einem halben Jahr bis Jahr dauern, meinte Wenisch. Auf der Computertomografie waren deshalb noch Veränderungen zu sehen, ähnlich wie bei einer Lungenentzündung. Jedoch hätten die letzten drei Tests keine Virenbelastung mehr gezeigt.

So geht es der Patientin

Diese Tests wurden laut Wenisch täglich durchgeführt. Während anfangs noch viele MERS-Viren im Körper nachweisbar waren, war nach drei Tagen nur noch die Lunge belastet. Nach zwei Wochen fiel der erste Test, negativ aus, auf den zwei weitere folgten. Ursprünglich sollte die Frau erst gestern, Mittwoch, entlassen werden. Doch es ging ihr so gut, dass sie bereits am Montag das KFJ verlassen konnte. Sie wird zunächst einige Zeit in Wien verbringen, um einen Familienbesuch zu absolvieren. Mitte November erfolgt noch ein ambulanter Kontrolltermin im Krankenhaus.

“Diese Patientin ist nicht mehr infektiös”, betonte Wenisch. “Von der Frau geht keine Gefahr aus.” Sie hat sogar gegen MERS Antikörper entwickelt. Die 29-Jährige dürfte sich in einem Krankenhaus in Riad angesteckt haben. Sie war dort wegen einer anderen Erkrankung in Behandlung, als in dem Spital MERS-Fälle auftraten.

Hygienevorschriften im KFJ eingehalten

Das Personal des auch auf einen möglichen Ebola-Fall vorbereiteten KFJ habe im MERS-Fall alle Hygienerichtlinien sorgfältig eingehalten. “Es hat sich niemand angesteckt”, sagte Wenisch. “Das war für uns wichtig”, erklärte der Mediziner.

“Die Richtlinien sind adäquat. Das gibt uns Selbstvertrauen, dass die Vorbereitungen für Ebola klappen. Diese Nagelprobe hat funktioniert”, so Wenisch. MERS ist infektiöser als Ebola, die Sterberate liegt bei sieben Prozent. Eine Heilung dauert im Normalfall sehr lange. Die Krankheit ist zum ersten Mal in Österreich aufgetreten.

(apa/red)

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