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Wiener Hardrocker Blind Petition feiern 40. Jubiläum

Die Biografie "Keine Gnade" erzählt die Geschichte der Band Blind Petition.
Die Biografie "Keine Gnade" erzählt die Geschichte der Band Blind Petition. ©dpa
Die Wiener Hardrocker von "Blind Petition" feiern heuer ihr 40. Bandjubiläum. In der Biografie "Keine Gnade" wird ihre Geschichte erzählt. Berichtet wird vom ersten Wien-Gig mit Würsteln als Gage, bis zum Konzert in der UdSSR vor 50.000 Zuschauern.

Mit dem Auftritt in Donezk 1990, damals noch Teil der Sowjetunion, startet der Prolog des über 200 Seiten umfassenden Buchs im Fanzine-Stil. Auf 23 Kapiteln vermischt sich die Lebensgeschichte von Hannes “Fusel” Bartsch mit der seiner Band. Anekdoten gibt es viele, reich an der Zahl auch die teils alkoholgeschwängerten Rock-Klischees, die in “Keine Gnade” verbreitet werden.

“Wirklich gut waren eh die anderen Bands”

Die im Buch dargebrachten Originalzitate präsentieren einen recht uneitlen Bandleader. So wird etwa der steigende Bekanntheitsgrad der Rocker folgendermaßen erklärt: “Weil wir uns so aufgeführt haben. Wirklich gut waren eh die anderen Bands” – die hätten sich jedoch in den Proberäumen versteckt, während es Blind Petition stets Richtung Bühne zog.

Ebenso zog es Herrn “Fusel” in die Nähe diverser Motorradgangs, die als Fans seiner Band auch den Liveauftritten, teils als Security, zusprachen und so für ein entsprechendes Image sorgen sollten. Auch Live-Auftritte für die berüchtigten Hells Angels waren Teil des Programms. “Was die in anderen Ländern so machen, geht mich nichts an”, lautete dazu der lapidare Kommentar des Rockers.

Die Geschichte von Blind Petition

Der Werdegang der Band – samt schier unüberblickbaren Wechseln im Line-Up – steht natürlich im Zentrum. So weiß man nach der Lektüre etwa, dass 1977 bereits die Aufnahmen für das erste Album fertiggestellt waren. Es dauerte aus finanziellen Gründen jedoch bis 1980, bis die erste Single veröffentlicht werden sollte und deren Vertrieb man mangels Plattenfirma selbst in die Hand nehmen musste. Ein Einschnitt für die Band war hingegen der 17. April 1983, als der damalige Sänger Paul Schüffl bei einem Motorradunfall tödlich verunglückte. Bis 1986 sollte es dauern, bis mit “Tschingo Bingo” das erste Album von Blind Petition zu kaufen war.

Der richtig große Erfolg blieb aus

Mit “Perversum Maximum” (1988) zeigte die Band dann – unter Leitung des Wiener Veranstalters Josef “Muff” Sopper – kommerziell ausgerichteter – einen richtig großen Erfolg konnte man aber trotzdem nicht landen: “Sicher, wir hatten schöne Erfolge. International gesehen waren wir trotzdem noch niemand. Bestenfalls Regionalliga”, resümierte Bartsch, der trotz Musikkarriere seinen Job bei den ÖBB bis zur Pensionierung 2006 immer behalten hat. 1994 gab es ein “Abschiedskonzert” im Rockhaus Wien – weiter ging es mit Blind Petition trotzdem, wenn auch mit Unterbrechungen, bis in die Gegenwart: Anfang September erschien das neue Album “Law And Order”.

Lesungen von “Keine Gnade” finden im Rahmen der Blind Petition Live-Tour am 4. Oktober (Wels), 10. Oktober (Ternitz), 11. Oktober (Graz) und am 6. Dezember (Villach) statt.

Buch-Tipp: Andi Appel: “Keine Gnade! Die Blind Petition Story“, resonance Verlag, 19,90 Euro (APA)

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