AA

Wiener Handel: Vassilakou fordert Obergrenzen bei Geschäftsmieten

Vassilakou für Obergrenzen bei Geschäftsmieten
Vassilakou für Obergrenzen bei Geschäftsmieten ©APA/HERBERT NEUBAUER
Die gute Nachricht: Der heimische Handel floriert - jedenfalls online. Einkaufsstraßen hingegen haben unter der Konkurrenz im Netz zu leiden. Die Wiener Verkehrs- und Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) fordert nun Gegenmaßnahmen.
Kein Trend zur MaHü-Absiedelung
Kritik an den Einkaufsstraßen

Sie hat sich unter anderem für eine Begrenzung von Geschäftsmieten ausgesprochen. Die Wirtschaftskammer soll als Partner ins Boot geholt werden. Dass die Interessenvertretung zuletzt Kritik etwa an der Situation auf der Mariahilfer Straße geübt hat, ärgert die Ressortchefin einigermaßen. So war etwa beklagt worden, dass sich die Frequenz der Passanten bzw. der Käufer nach dem Umbau reduziert habe. Auch würden immer mehr Sortimente umgestellt, wobei hochpreisigere Waren weichen müssten, hatte es etwa geheißen.

Vassilakou: Ein Appell an die Wirtschaftskammer

Die Wirtschaftskammer scheine “hauptsächlich ÖVP-Parteipolitik” zu machen, befand Vassilakou. Sie sprach sich gegen ein “ständiges Krankjammern” der Straße aus: “Ich meine, das ist langsam etwas kindisch. Das soll man sein lassen. Es gibt Dinge zu tun, denen sollen wir uns widmen.”

Sie forderte die Wirtschaftskammer auf, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Der Einzelhandel, und hier vor allem kleinere Geschäfte, sollten unterstützt werden. “Denn der Handel kämpft mit dem Online-Handel und mit steigenden Mietkosten. Und er muss überbordende Bürokratie bewältigen.”

Sie lud den Wiener Wirtschaftskammerpräsidenten Walter Ruck ein, gemeinsam den “Paragrafendschungel” zu lichten. So würde es etwa bei Betriebsanlagenverfahren eine “Vielzahl von teils absurden Vorschriften” geben: “Das kostet nicht nur eine Lawine an Geld. Es dauert oft Monate bis es tatsächlich zu einer Eröffnung kommt.”

Kampagne zur Bewerbung der Wiener Einkaufsstraßen angedacht

Auch der Vorstoß zu einer Mietzins-Obergrenze solle gemeinsam erfolgen, empfiehlt Vassilakou. Denn die hohen Preise würden nicht nur den kleinen Händlern – aber vor allem diesen – zu schaffen machen. Zudem schlug die Rathaus-Politikerin vor, eine gemeinsame Kampagne zur Bewerbung und Förderung der Wiener Einkaufsstraßen zu starten.

Meldungen über leere Geschäfte oder Shop-Fluktuation auf der Mariahilfer Straße waren zuletzt ebenfalls ein Thema – zu Unrecht, wie Vassilakou beteuerte. Sie verwies auf eine jüngst präsentierte Erhebung, wonach die “Mahü” sowie die ebenfalls teilweise neu gestaltete Meidlinger Hauptstraße zu den Einkaufstraßen mit den geringsten Leerständen in ganz Österreich gehören.

Kommt Nike-Flagshipstore auf die Mariahilfer Straße?

Derzeit wird übrigens gemunkelt, dass für jenes Haus auf der Mariahilfer Straße, in dem zuletzt das inzwischen abgesiedelte Geschirr- und Tischkulturgeschäft Slama untergebracht war, ein Nachmieter gefunden wurde. Gerüchten zufolge soll der Sportartikelkonzern Nike dort einen Flagshipstore errichten. Bei der Wiener Ärztekammer, der das Haus gehört, wollte man dazu auf APA-Anfrage nichts sagen. Die Verhandlungen über die Vermietung würden noch laufen, hieß es. Mit wem sie geführt werden, wurde nicht verraten.

(Das Interview führte Gerald Mackinger/APA)

(apa/red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wiener Handel: Vassilakou fordert Obergrenzen bei Geschäftsmieten
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen