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Wiener Grüne wollen Zahl der Kindergarten-Pädagogen verdoppeln

Den Grünen zufolge gibt es in Wien zuwenig Kindergarten-Pädagogen
Den Grünen zufolge gibt es in Wien zuwenig Kindergarten-Pädagogen ©BilderBox.com (Sujet)
Auf einen garantierten Kindergartenplatz ab dem zweiten Lebensjahr sowie auf eine Senkung des Betreuungsschlüssels pochen die Wiener Grünen. "Wir glauben, dass es in fünf Jahren machbar ist, dass für jeden Zweijährigen ein Platz zur Verfügung steht", sagte Klubobmann David Ellensohn.
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Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag äußerte Ellen diese Pläne, und gab an, diese würden eine Verdoppelung der Kindergartenpädagogen nötig machen.

Status Quo: Über 4.000 Kindergarten-Pädagogen

Laut Stadt Wien sind derzeit 4.066 Kindergartenpädagogen beschäftigt. Dem roten Koalitionspartner, der mit dem Grünen Vorschlag mit der Begründung, das würde auf Kosten der Plätze der 0- bis 2-Jährigen gehen, wenig Freude hatte, konterte Ellensohn, dass natürlich ein Ausbau der Plätze nötig sei.

Zudem soll die Qualität der Kindergärten verbessert werden, indem der Betreuungsschlüssel bei den Kindern bis drei Jahren von derzeit 1 : 7,5 auf 1 : 4 gesenkt werden soll. Die Finanzierung sei eine Frage der Prioritätensetzung, meinte Ellensohn. “Ein Kind lernt vom ersten Tag weg. Die wichtigste Bildungseinrichtung ist dementsprechend die erste, wo das Kind hinkommt, also der Kindergarten.”

Ellensohn: Bedarf höher

“Der Bedarf ist höher als das Angebot”, sagte Ellensohn und kritisierte, dass das im Moment so gelöst werde, dass Eltern, die berufstätig sind, der Vorzug gegeben werde. Der Kindergarten sei aber primär als Bildungseinrichtung zu sehen und müsse allen Kindern zur Verfügung stehen. Wien müsse sich an Vorbildern wie Schweden und Dänemark orientieren, wo Eltern mit dem Wickelrucksack auch einen garantierten Kindergartenplatz erhalten.

Gemeinderat Christoph Chorherr bekräftigte außerdem die Forderung der Grünen nach mehr Autonomie für die Schulen. “So viele Kompetenzen wie möglich”, etwa in Bezug auf die Unterrichtsgestaltung und die Auswahl der Lehrer, sollten vom Stadtschulrat auf die Schulen übergehen, forderte er. “22,4 Prozent der 14-Jährigen, die durch das städtische Bildungssystem gegangen sind, können kaum oder sehr schlecht lesen”, sagte Chorherr. Ziel sei, dass im Jahr 2020, “wenn hoffentlich Rot-Grün zwei Legislaturperioden regiert haben wird, keine Oppositionspartei sagen kann, dass 20 Prozent der 14-Jährigen in Wien kaum lesen können”. Diese Zahl sei “jedenfalls zu halbieren”, so Chorherr.

Oxonitsch “verwundert” über Grüne Forderungen

Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) zeigt sich über die von den Wiener Grünen geäußerte Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab zwei Jahren, was laut Grünen eine Verdoppelung der Betreuer erfordern würde, “verwundert”. Der Ausbau der Plätze für 0- bis 3-Jährige sei immer “klares Ziel” gewesen, betonte er in einer Aussendung am Donnerstag.

“Theoretisch wäre es auch heute schon möglich, jedem Zweijährigen einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen, allerdings gäbe es dann viel weniger Plätze für Kinder unter zwei Jahren”, bekräftigte er seine Bedenken. Das Budget der Wiener Kindergärten sei in den letzten fünf Jahren auf über 700 Mio. Euro im heurigen Jahr gestiegen. “Gerade in diesem Bereich wird bereits mit sehr großem Engagement gearbeitet, deshalb kann ich die Wiener Grünen nur davor warnen, Versprechungen zu machen, die sie nicht halten können”, sagte Oxonitsch.

(apa/red)

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