Mangel an Köchen in gesamter Gastronomie zu spüren
Das Problem werde von Jahr zu Jahr akuter, erklärte der Spartenobmann. Inzwischen sei die Lage “dramatisch”: “Für Betriebe ist die Situation teilweise existenzbedrohend.” Insgesamt gibt es in der Bundeshauptstadt rund 8.000 Gastronomiebetriebe – vom Köchemangel sind sämtliche Kategorien betroffen – vom Wirtshaus bis zum Haubenlokal.
Hauptgrund für Köche-Mangel: Weniger Lehrlinge
Einer der Hauptgründe dafür: Die Zahl der Lehrlinge sei zurück gegangen und große Unternehmen würden viel Geld in die Hand nehmen, um diese zu umwerben. “Da kommt der Wirt um die Ecke nicht mit”, so Turecek. Zusätzlich erhielt Wien vom Wirtschaftsministerium für die heurige Sommersaison, die von Mai bis Oktober läuft, insgesamt nur 15 Saison-Arbeitsbewilligungen für Personal aus Drittstaaten. “Das erschwert diese Problematik noch zusätzlich”, betonte der Spartenobmann.
Zudem könnten Betriebe zu Schwarzarbeit verleitet werden, warnte er. Das sei der Fall, wenn sich fähiges Personal aus Drittländern wie Rumänien oder Bulgarien bewerbe, für das es “schwer bis gar keine” Arbeitsbewilligung gebe.
Versuche den Job als Koch attraktiver zu machen
Um den Job in der Küche attraktiver zu machen, hat sich so manch ein Wiener Gastronom bereits Maßnahmen einfallen lassen: “Es gibt Betriebe, die am Sonntag zu oder kürzere Öffnungszeiten der Küche haben”, berichtete Turecek. Doch um die Situation tatsächlich zu entspannen, bräuchte es mehr: Köche müssten in die Liste der Mangelberufe aufgenommen werden, für die eine Rot-Weiß-Rot-Card beantragt werden kann. “Das wäre ein Lösungsvorschlag”, erklärte er.
Zudem müsste der Beruf Koch mehr beworben werden, konstatierte Turecek. Doch dafür fehle das Geld. Denn eigentlich habe der Beruf ein “tolles Image” – auch dank der österreichischen Starköche. Zudem handle es sich um einen krisensicheren Job, denn: “Die Menschen müssen immer Essen und Trinken.”