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Wiener Festwochen 2017: "Performeum" lädt zu Wellness ins Bierlager

Innenansicht im Performeum der Wiener Festwochen.
Innenansicht im Performeum der Wiener Festwochen. ©APA
Weitere Details zum diesjährigen Programm: Die Wiener Festwochen beschreiten neue Wege - die häufig nach Favoriten führen werden. Das "Performeum" in der Laxenburger Straße 2a ist Festivalzentrum sowie wichtigster Aufführungsort.
Programm mit viel Avantgarde

Am Donnerstag wurden das adaptierte, einstige Bierlager samt Hamam-Zelt sowie weitere Details zum Programm präsentiert. Letzteres soll das Stammpublikum keinesfalls vor den Kopf stoßen, wurde beteuert.

Intendant Tomas Zierhofer-Kien versicherte: “Es ist ein Festival der ausgebreiteten Arme.” Der Neo-Festwochenchef, der bis zum Vorjahr das donaufestival in Krems geleitet hat, verzichtet weitgehend auf klassische Theater- oder Musikproduktionen. Das Line-up steht ganz im Zeichen von Performance, Diskurs und Intervention. Trotzdem betonte der Chef: “Alle, die uns bisher besucht haben, sollen sich willkommen fühlen.” Gleichzeitig wolle man jedoch auch Besucher ansprechen, die bisher den Festwochen ferngeblieben sind.

44 Produktionen aus 28 Ländern in Wien

Die Auswahl ist jedenfalls groß: Vom 12. Mai bis zum 18. Juni werden insgesamt 44 Produktionen aus 28 Ländern gezeigt, darunter fünf Uraufführungen. Das Budget beträgt rund 13 Mio. Euro. 40.000 Karten sind aufgelegt, wie Geschäftsführer Wolfgang Wais erläuterte. Dass heuer weniger Tickets verfügbar sind, liegt daran, dass zahlreiche Veranstaltungen bei freiem Eintritt besucht werden können, wobei manche Produktionen selbst zu Besuch kommen – etwa für Darbietungen in Einkaufszentren.

Im Mittelpunkt steht jedoch ein ehemaliges Lager-Areal unweit des Hauptbahnhofs. Das Performeum wird am 18. Mai eröffnet – mit der Festwochen-Ausstellung “The Conundrum Of Imagination”, bei der performative Elemente ebenfalls fixer Bestandteil sind. Sie wirft einen postkolonialen Blick auf die europäische Kolonialisierung, wobei vor allem Künstlerinnen und Künstler aus Afrika Beiträge gestalten. Auch das Leopold Museum wird im Rahmen von “The Conundrum Of Imagination” bespielt.

Wellnessfreuden bei den Wiener Festwochen

Eine der Hallen wird weiters zum “House of Realness” umfunktioniert. Täglich wird dort mehrere Stunden Programm geboten – und das bis in den frühen Morgen, wie versichert wird. Angepriesen wurde die genreübergreifende Partyzone als “totales Wunderland”, das vom New Yorker Kurator Ben Pryor konzipiert wird. Laut Programm steht nicht zuletzt das “körperliche Vergnügen” im Fokus, worauf auch das Jugendverbot hindeutet.

Wellnessfreuden verspricht hingegen ein aufblasbares Zelt, das bei der heutigen Präsentation zumindest schon von außen zu bewundern war. Im Rahmen von “Hamamness” werden die Besucher von professionellem Badepersonal verwöhnt, wobei gleichzeitig künstlerische Unterhaltung angeboten wird – die sich mit geläufigen Dualismen wie Körper/Geist oder Mann/Frau eingehender beschäftigt.

Mit einem Overall, der über Sensoren und Antriebselemente verfügt, werden all jene ausstaffiert, die sich in der Installation “Haptic Fields” bewegen wollen. Der Brite Jamal Harewood verwandelt sich wiederum für seine Performance in einen Eisbären, das Kollektiv Macaquinhos beschäftigt sich eingehender mit dem wohl tabuisiertesten aller Körperteile, dem Anus. Auch die Diskursschiene “Akademie des Verlernens” wird ihren Hauptsitz in der Laxenburger Straße aufschlagen.

>> Alle Infos zum Programm gibt es hier.

(APA)

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