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Wie wir uns künftig fortbewegen

Zukunftsmusik? Wandel vom privaten zum öffentlichen Autobesitz.
Zukunftsmusik? Wandel vom privaten zum öffentlichen Autobesitz. ©Daimler
Mobilität ist ein weit gespannter Begriff. Was auch immer man darunter verstehen mag: Ohne sie funktioniert unser Leben nicht. Sei es zu Fuß oder per Fahrzeug - welcher Art auch immer -, von A nach B zu kommen bestimmt Arbeit genauso wie Freizeit.
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Wachsende Weltbevölkerung, sich verdichtende Ballungsräume, abnehmende Energie-Ressourcen und zunehmende Beeinträchtigung der Umwelt erfordern ein Umdenken in Bezug auf ein gewohntes Fortbewegungsmittel: das Auto. Es steht im Zentrum von Kritikern und Befürwortern der individuellen Mobilität. Autohersteller reagieren mit der Entwicklung alternativer Antriebssysteme, die herkömmliche Verbrennungsmotoren entweder ganz ersetzen oder ergänzen sollen.Fahrzeugproduzenten denken jedoch auch über die künftigen Formen der Mobilität an sich nach. Zum Beispiel der deutsche Hersteller Daimler (Mercedes), der heuer zum ersten Mal Experten zum „Future Talk” (Zukunftsgespräch) unter dem Arbeitstitel „Wie utopisch ist die Zukunft?” versammelt hat. Visionäre, Avantgardisten, Zukunftsforscher, Architekten, Philosophen, Architekten, Soziologen und Designer waren eingeladen, ihre Ideen und Gedanken zur künftigen Mobilität mit Focus auf dem städtischen Verkehr zu entwickeln, zu präsentieren und zu diskutieren.

Ungewöhnliche Zugänge & Lösungsvorschläge

Das Brainstorming einer Gruppe von Fachleuten, die nur zum kleinsten Teil direkt mit der Fahrzeug-Branche zu tun haben, hat vier unterschiedliche Szenarien ergeben:

„Giving back to the City”: Das Image des Autos soll zum Positiven gewandelt werden, indem es sinnvoll(er) eingesetzt wird. Ein Beispiel: Wenn es geparkt ist, soll es einen Mehrwert bieten, entweder als Informationsquelle – Werbefläche, Einkaufsplattform -, Lichtspender oder als Teil der Sicherheits-Infrastruktur, etwa als virtueller Zebrastreifen. Fahrzeuge könnten künftig sogar als Roboter in der Stadt eigenständig aktiv sein. Eine Vision, die weniger ungewöhnlich ist als sie aussieht. Die Entwicklungen zum vollautomatischen Autofahren sind bereits weit fortgeschritten.

„Double Purpose”: Dahinter steckt der Gedanke, den privaten zum öffentlichen Auto-Besitz zu wandeln. Das Vehikel für die tägliche Mobilität – vom Wohn- zum Arbeitsort – könnte in der Stehzeit inzwischen als Taxi oder Leihwagen eingesetzt werden.

„Mobile Revolution”: Diese Idee setzt voraus, dass zukünftige Städte anders aussehen als heute. Sie sind nicht nach Funktionen – Wohnen, Arbeiten, Freizeit -, sondern nach Mobilitätsbedürfnissen ausgerichtet, sondern eingeteilt in Ringe. Für unterschiedliche Zonen soll es unterschiedliche Basis-Geschwindigkeiten geben: In den Geschäftszentren würde langsamere, in den Randzonen, vielmehr auf den Verbindungswegen, würde schnellere Fortbewegung vorherrschen.

„Carchitecture”: Die utopischste Vision ist jene, die Autos und Einfamilienhäuser miteinander verknüpft, auch zum Austausch elektrischer Energie. Mittels flexibel gestalteter Interieurs könnte ein Fahrzeug zum Beispiel als Wohnraum ans eigene Haus andocken.

Mag die eine oder andere Idee geradezu abwegig oder unrealisierbar erscheinen: Das war das Auto an sich auch, bevor es sich zur Realität entwickelt hat.

(KECKEIS)

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