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Wie vermeide ich Stress am Arbeitsplatz?

Einer Umfrage zufolge klagen rund 60 Prozent der österreichischen Beschäftigten über Stress im Job.
Einer Umfrage zufolge klagen rund 60 Prozent der österreichischen Beschäftigten über Stress im Job. ©Bilderbox/Symbolbild
Stress am Arbeitsplatz hat die körperlichen Belastungen längst eingeholt und ist europaweit mittlerweile zweithäufigstes Gesundheitsproblem. AK und ÖGB geben Anregungen zur Vermeidung von Stress im Unternehmen. 

Psychische Erkrankungen im Job, hauptbedingt durch Stress, sind auf dem Vormarsch: Martina Häckel-Buchner vom Sozialministerium berichtete, dass berufsbedingter Stress bereits das zweithäufigste Gesundheitsproblem in Europa darstellt. Einer eigenen Umfrage zufolge klagen rund 60 Prozent der österreichischen Beschäftigten über Stress im Job und 42 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass das Stress-Management in ihrem Betrieb nur unzureichend ist.

Wie Stress gemanagt werden kann

Wie vernünftiges Stress-Management aussehen kann, erläutert Arbeitspsychologin Julia Steurer vom Zentral-Arbeitsinspektorat anhand verschiedener Beispiele aus österreichischen Unternehmen: Etwa kein email-Verkehr zwischen Dienstschluss und Arbeitsbeginn am nächsten Tag, um die Beschäftigten auch geistig in den Feierabend zu entlassen. Auch eine klare Festlegung von Kompetenzen und Verantwortungen trägt in vielen Fällen dazu bei, dass die Betroffenen weniger Stress erleben.

Powernapping im Betrieb

Brigitta Gruber, Arbeits- und Organisationspsychologin, brachte ein Praxisbeispiel aus ihrem Betrieb – den Salzburger Landeskliniken. Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es dort – zusätzlich zu den normalen Pausen – nicht nur ein so genanntes Kurzpausen-System für fünfminütige Entspannung, sondern auch die Möglichkeit, ein zehn bis 30-minütiges „Powernapping“ einzulegen. Mit Erfolg: Vor allem Personen mit 12-Stunden-Diensten berichten, dass sie nachher wesentlich frischer, zufriedener und produktiver ihrer Arbeit nachgehen können.

Psychische Gesundheit ist nicht abstrakt

„Psychische Gesundheit soll nicht mehr längerabstrakte Materie sein, sondern etwas Greifbares, das sich in der betrieblichen Organisationsstruktur niederschlägt“, so Cornelia Schmidjell, Leiterin der sozialpolitischen Abteilung in der AK. Für AK-Expertin Karin Hagenauer wäre die gesetzliche Verankerung von Arbeitspsychologien ein wesentlicher Fortschritt, diese Thematik auch in den Chefetagen der Unternehmen nachhaltig zu verankern.

„Gute Arbeit“ geht weiter

Die nächsten Themen und Termine zur Veranstaltungsreihe „Gute Arbeit“:

  • „Ist unsere gesetzliche Pensionsversicherung sicher“ am 22.10. 2014
  • Lesung Richard Schubert: „Wie Branka sich nach oben putzte“ am 27.10. 2014
  • „Gute Arbeit statt prekärer Jobs“ am 13.11. 2024

 

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