Diese Zahlen wurden kürzlich bei der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei präsentiert, die dieses Jahr unter bayerischem Vorsitz in Wasserburg stattfand. Österreich ist in der Konferenz durch Fachleute des Lebensministeriums und des Amtes der Vorarlberger Landesregierung vertreten.
Der Gesamtertrag der Berufsfischerei lag mit rund 554 Tonnen unter dem Ergebnis des Vorjahres (-31 Prozent). Der Anteil der Felchen am Gesamtfang lag bei 61 Prozent. Mit 336 Tonnen wurden gut halb so viele Felchen gefangen wie im Vorjahr. Der Barschertrag nahm von 79 auf 109 Tonnen zu. Deutliche Ertragszunahmen gab es auch bei Aal, Hecht, Zander und bei den Weißfischen. Der Fang an Seesaiblingen erreichte einen guten Wert (14,3 Tonnen). Die Seeforellenfänge waren rückläufig.
Niedriger Nährstoffgehalt
Die Konferenz erörterte den Einfluss der niedrigen Nährstoffgehalte auf das fischereiliche Ertragsvermögen des Sees im Allgemeinen und auf die Felchenfischerei im Speziellen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Berufsfischerei auf niedrigere Erträge wird einstellen müssen. Die Bevollmächtigten brachten Ihre Sorge zum Ausdruck, dass sich dadurch die angespannte wirtschaftliche Lage der Berufsfischer verschärfen wird.
Wachsende Kormoranpopulation
Mit Besorgnis wird die Entwicklung der Kormoranpopulation beobachtet. Im Jahr 2012 hielten sich zeitweise bis über 1.800 Komorane (im Mittel 1.000 Tiere) am Bodensee auf. Die Forderung nach EU-weiten Regulierungsmaßnahmen für die wachsende Kormoranpopulation und zur Vermeidung fischereiwirtschaftlicher Schäden wurde verstärkt. Am österreichischen Bodenseeufer wurden die notwendigen Regulationsmaßnahmen mit Einsatz der Kormoran-Wacht und ökologischer Beleituntersuchung zur Kontrolle der Entwicklung der Kormoran-Brutkolonie in der Fussacher Bucht auch heuer im sachlichen Dialog zwischen Naturschutz und Fischerei um ein weiteres Jahr verlängert.