Prominente Persönlichkeiten aus aller Welt protestieren gegen die Absage einer Veranstaltung im österreichischen Parlament zum Weltfrauentag. In einem am Mittwoch veröffentlichten Offenen Brief zeigten sich die Unterzeichner besorgt darüber, dass Attacken gegen die Teilnahme der pro-palästinensische US-Aktivistin Hedy Epstein das Projekt verhindert hatten.
Das Schreiben wurde von zahlreichen Prominenten und Privatpersonen unterschrieben, darunter vom US-Linguisten und Sozialaktivisten Noam Chomsky, Ex-SPÖ-Außenminister Erwin Lanc, der nordirischen Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire, der US-Schriftstellerin Alice Walker oder der österreichischen Linguistin Ruth Wodak.
Simon Wiesenthal Center intervenierte
Am Weltfrauentag (8. März) hätten sieben ältere Frauen im Rahmen des Projekts “In Großmutters Worten” im Hohen Haus über ihre Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg berichten sollen. Darunter wäre auch die aus Deutschland stammende jüdische US-Amerikanerin Epstein gewesen, die als Kind vor dem Holocaust geflohen war. Sie sollte über ihre Erlebnisse beim Nürnberger Ärzteprozess 1946/47 berichten.
Da Epstein jedoch auch eine prononcierte pro-palästinensische Aktivistin ist, war ihre Teilnahme im Vorfeld vom Simon Wiesenthal Center in Jerusalem scharf attackiert worden. Laut dem Offenen Brief soll die 91-Jährige zudem auch in E-Mails bedroht worden sein. Angesichts der Kritik sagte das Parlament die Veranstaltung ab.
(APA, Red.)