Sozialstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) betonte einmal mehr das Engagement der Stadt Wien für qualitative Betreuung von Asylwerbern.
Die Jugendlichen bewohnen das ehemalige “Wombats”-Hostel im 15. Bezirk auf drei Stockwerken in Gruppen zu je 15 Personen. 32 sind bereits eingezogen, 13 folgen in den nächsten Tagen, berichtete Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner. Sie kommen überwiegend aus Afghanistan und Syrien. Ein Teil von ihnen war zuletzt in Traiskirchen obdachlos. Ein Bett, ein Dach über dem Kopf, sei auch das Wichtigste für sie – und etwas zu essen, denn sie hätten, als sie eintrafen, Hunger gehabt. Für Schwertner ein weiterer Beleg dafür, dass die “Versorgung in Traiskirchen menschenunwürdig ist und jeder Beschreibung spottet”.
Lage in Traiskirchen “unwürdig und unmenschlich”
Als “unwürdig und unmenschlich” bezeichnete auch Wehsely die Lage in der Erstaufnahmestelle. Wien wolle “Haltung zeigen” und helfen, dabei aber weiter auf kleine Einrichtungen und “gute Betreuung” setzen. Die Jugendlichen wolle man “nicht verwahren, sondern mit ihnen etwas machen”. Sie betonte auch, dass es für alle Schulpflichtigen, die in Wien untergekommen sind, im Herbst einen Schulplatz geben werde.
Wien erfülle seine Quote seit Bestehen der entsprechenden Vereinbarung, so Wehsely weiter. Derzeit sind rund 10.000 Flüchtlinge in Betreuung, davon rund 3.000 jünger als 18 Jahre, davon wiederum rund 550 ohne Begleitung ins Land gekommen.
“Politik auf dem Rücken der Flüchtlinge”
Der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Gerhard Zatlokal, kritisierte, dass “Politik auf dem Rücken der Flüchtlinge” gemacht werde. Die Diskussion über Asylsuchende werde zu abstrakt, mit “wenigen Gesichtern” geführt. Auch die Sprache sei nicht menschenwürdig, nannte er die “Verteilerzentren” als Beispiel: “Verteilerzentren hat die Post”.
Darüber, dass Anrainer des neuen Quartiers bereits vor der Eröffnung ihre Hilfe angeboten hatten, zeigt sich der Bezirksvorsteher von Fünfhaus zudem sehr stolz.
(APA)