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Weiter Wirbel um Uni-Reform

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Uni Wien: Senat hegt nach wie vor Bedenken zu Neuorganisation - Führt zu „Fakultätsgliederung, deren Effizienz hinterfragt werden muss“.

Nach wie vor starke Bedenken gegen den umstrittenen Organisationsplan der Uni Wien hegt offenbar der Senat der Hochschule. Zwar hat das Gremium trotz der Besetzung des Rektorats und des Senatssitzungssaals durch Studenten in der vergangenen Woche der vom Rektorat geplanten Neuorganisation mehrheitlich zugestimmt. In seiner am Dienstag auf der Homepage der Uni Wien veröffentlichten ausführlichen Stellungnahme finden sich aber weiter erhebliche Vorbehalte. Die Studenten haben ihre Total-Ablehnung in einem „votum separatum“ dargelegt.

„Annehmbare Grundlage für eine Reform“
In seiner Bewertung hält der Senat den Organisationsplan zwar für eine „annehmbare Grundlage für eine Reform“. Allerdings wird gleichzeitig festgehalten, dass der Plan zu „einer Fakultätsgliederung führt, deren Effizienz hinterfragt werden muss und bei der mit zusätzlichen Kosten der Implementierung und des laufenden Betriebs der neuen Organisation zu rechnen ist“. Für den Erfolg einer Reform wiederum müssten laut Senat „die Universitätsangehörigen in wesentlich stärkerem Ausmaß als bisher eine aktive, gestaltende Rolle in diesem Reformprozess spielen können“.

Zuerst Erfahrungen sammeln
Vor der Durchführung größerer organisatorischer Änderungen verlangt der Senat, dass „deren Auswirkungen auf den Ressourcenbedarf und die zu erwartenden Verbesserungen einer detaillierten Bewertung unterzogen werden“. Und : „Insbesondere bei Neuerungen, bei denen die Universität über keine Erfahrungswerte verfügt, wie beispielsweise bei der Einführung eines Systems von Ziel- und Leistungsvereinbarungen“, sei es erforderlich, zunächst mit Hilfe kleinerer Pilotprojekte oder einer zeitlich gestaffelten Implementierung entsprechende Erfahrungen zu sammeln. Das neue Universitätsgesetz sowie der Entwurf des Organisationsplans ließen einen beträchtlichen Spielraum für die konkrete Gestaltung der Strukturen zu, „und der Senat empfiehlt nachdrücklich, diesen durch die betroffenen Universitätsangehörigen nutzen zu lassen“.

Außerdem moniert der Senat nach wie vor „Unklarheiten“ bei der Zuordnung von Personen zu den neuen Organisationseinheiten. Vor deren Beseitigung „kann die Reorganisation nicht in Angriff genommen werden, da die Wahl der Dekane die Beteiligung aller Professoren voraussetzt“.

Im Senat sind die Professoren mit einer absoluten Mehrheit von zehn der 18 Sitze ausgestattet – Studenten, Mittelbau sowie allgemeines Personal müssen sich die restlichen acht Mandate teilen.

Die Neuorganisation der größten Hochschule des Landes sieht 18 statt bisher sieben Fakultäten vor. Gleichzeitig sollen die Hierarchien flacher werden: Statt den bisher drei Organisations-Ebenen Rektor, Fakultäten, Instituten sollen künftig mit Rektorat und Fakultäten nur mehr zwei existieren.

Redaktion: Claus Kramsl

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