Zudem mussten Straßen- und Bahnverbindungen gesperrt werden, während die Lawinengefahr weiterhin groß war. Mehrere Wintersportler gerieten in Notlagen, ein 15-Jähriger galt am Sonntag als vermisst. Der Vorarlberger Tourismusort Gargellen im Montafon war ab Sonntagmittag erneut von der Umwelt abgeschnitten. Die Zufahrtstraße wird auch über Nacht geschlossen bleiben, erklärte Christian Thöny von der Lawinenkommission. “Es hat seit den Morgenstunden bereits wieder 20 bis 25 Zentimeter geschneit.” Die Straßenverbindungen nach Lech, Zürs, Stuben und Warth waren hingegen wieder geöffnet.
Bahn in Tirol hat Schwierigkeiten
Große Probleme bereitet der Schnee den Tiroler Bahnverbindungen. Nach Angaben der ÖBB bleibt die Arlbergstrecke bis Montagmittag “zu”. Ein Schienenersatzverkehr zwischen Ötztal und Bludenz wurde eingerichtet. Reisende mussten mit Verspätungen von 30 Minuten rechnen. Nach umgestürzten Bäumen gab es eine weitere Streckenunterbrechung zwischen Wörgl und Saalfelden. Mehrere Bäume waren in Leogang (Salzburg) und Kirchberg in Tirol in die Oberleitung gestürzt. Die Bahnstrecke soll bis Sonntagabend gesperrt bleiben. Die Außerfernbahn zwischen Reutte und Garmisch ist voraussichtlich erst ab Montag wieder in Betrieb. Auch dort hatten umgeknickte Bäume die Oberleitung beschädigt.
• Arlbergbahn bleibt wegen Lawinensituation bis Montag 09.01. um 12 Uhr gesperrt
• Schienenersatzverkehr zwischen Ötztal und Bludenz mit Bussen eingerichtet / Verspätungen ca. +30 min
• Brixentalstrecke Wörgl – Saalfelden wegen umgestürzter Bäume bis 08.01. um 20 Uhr gesperrt
• Schienenersatzverkehr zwischen Wörgl und Saalfelden / Verspätungen bis zu 1 Stunde (Innsbruck 08.01.2011
Haushalte noch immer ohne Strom
Auch punkto Stromversorgung lief in Tirol nicht alles rund. Am Sonntag führte der Schneefall vor allem im Unterland zu erheblichen Störungen. Laut Tiwag Netz AG waren zu Mittag 7.200 Haushalte ohne Elektrizität. Probleme gab es in 14 der 279 Tiroler Gemeinden. Immer wieder brachen Bäume unter der Schneelast und stürzten in Stromleitungen. Die “Störtrupps” waren seit Donnerstag im Dauereinsatz.
Hohe Lawinengefahr nicht gebannt
Die Lawinengefahr blieb in Vorarlberg und Tirol wie angekündigt auch am Sonntag groß. Oberhalb von 2.000 Meter galt Warnstufe 4 auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Viele Lawinensperren blieben aufrecht. Unter anderem waren das Hintere Paznauntal ab Kappl oder Seitentäler des Lechtales nicht erreichbar. Ebenfalls wegen Lawinengefahr und umgestürzter Bäume von der Außenwelt abgeschnitten war seit Sonntagvormittag Mühlbach am Hochkönig im Salzburger Pongau.