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Weihnachtsgeschäft wird immer mehr zum Last-Minute-Shopping

Während die Händler ihre Shops für die umsatzstärkste Zeit im Jahr herausputzen, scheinen die Konsumenten immer später in Kauflaune zu kommen. Nur jeder Sechste beginnt bereits im November, sich Gedanken über Geschenke zu machen.
 In vielen Schaufenstern glitzert es schon. In den Supermärkten gibt es Lebkuchen, im Möbelhaus die neuesten Trends an Weihnachtsdekoration und in den Spielzeugläden schmücken Plüsch-Rentiere und Weihnachtsmänner die Auslagen.
Mehr als ein Drittel der Konsumenten kümmert sich erst wenige Tage vor Weihnachten um Geschenke.
Last-minute-Shopper sind vor allem Männer. In der Stadt werden Geschenke durchschnittlich später eingekauft als am Land, zeigt eine Umfrage des Linzer market-Instituts.

Bei Österreichs größtem Betreiber von Shopping-Centern, der SES Spar European Shopping Centers GmbH, rechnet man daher damit, dass sich das heurige Weihnachtsgeschäft sehr stark auf die beiden letzten Wochen vor Weihnachten konzentrieren wird.

Mehr denn je wird sich laut SES-Chef Marcus Wild das X-Mas-Shopping aber auf die Zeit nach den 24. Dezember verschieben. Der Grund: die Hälfte der Konsumenten will laut Umfrage heuer für Gutscheine gleich viel oder mehr als im Vorjahr ausgeben. Und diese Geschenke werden in der Regel gleich nach Weihnachten eingelöst. Wild geht davon aus, dass das Gutscheingeschäft heuer um 5 Prozent zulegt, wie er im Gespräch mit der APA sagte.

Vor allem bei Schlechtwetter zieht es die Konsumenten für ihre Weihnachtseinkäufe in Einkaufszentren. Im Durchschnitt kaufen 70 Prozent der Österreicher ihre X-Mas-Packerl in Shopping-Centern ein. Je näher der 24. Dezember rückt, desto mehr zieht es die Kunden in die Einkaufstempel, weiß Wild. Einkaufs-Gutscheine von Shopping Centern seien daher nicht nur zunehmend beliebt, sondern “wie eine eigene Währung”, mit der man in großen Centern in 130 Geschäften bezahlen könne.

Glaubt man einer Studie des Beraters Ernst&Young, werden sich heuer weniger Packerl unter den Christbäumen finden. Die Österreicher wollen laut Umfrage im Durchschnitt 272 Euro für Geschenke ausgeben – das sind um 16 Euro oder 6 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum Vergleich: Vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise im Jahr 2007 ließen sich die Konsumenten ihre Packerln im Durchschnitt noch 326 Euro kosten. Knausern wollen heuer besonders die Männer. Sie streichen laut Studie ihr Budget für Geschenke von 322 auf 279 Euro zusammen, während Frauen nahezu gleich viel ausgeben wollen.

Auf derart genaue Vorhersagen wollte sich der SES-Chef nicht einlassen. Wann und in welcher Intensität das Weihnachtsgeschäft tatsächlich einsetzt, sei nach wie vor am meisten vom Wetter abhängig, betonte Wild. Noch seien die Händler zuversichtlich, dass das heurigen Weihnachtsgeschäft ähnlich gut wie im Vorjahr verläuft. “Fürchtet Euch nicht”, machte auch Wild seinen Pächtern Mut.

Im Vorjahr haben die Österreicher mit 1,47 Mrd. Euro so viel für Weihnachtsgeschenke ausgegeben wie nie zuvor (plus 3 Prozent). Handelsobmann Erich Lemler ist zuversichtlich, dass die Branche diesen Höchstwert auch heuer wird halten können.

Der deutsche Einzelhandel rechnet für das heurige Weihnachtsgeschäft mit einem Umsatz von 73 Mrd. Euro, um 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Unter “Weihnachtsgeschäft” wird in Deutschland der Gesamtumsatz im November und Dezember verstanden. In Österreich definiert man damit nur den Mehrumsatz des Einzelhandels im Monat Dezember, also den zusätzlichen Umsatz zum “Normalumsatz”.

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