Schuldnerberater warnen aber eindringlich vor dem Konsumglück auf Schuldenbasis, wie orf.at und andere Medien berichteten.
“Sie brauchen nicht bis Weihnachten warten, um sich selber oder ihren Liebsten eine Freude zu bereiten. Denn mit der Einkaufsreserve auf Ihrem Konto können Sie bereits jetzt die besten Schnäppchen für Weihnachten besorgen oder sich selbst etwas Besonderes gönnen. Ein gutes Gefühl, oder?”, heißt es in dem Schreiben der BAWAG an ihre Kunden.
BAWAG-Kontoüberziehung: “Zeitpunkt nicht zufällig”
Dieses Kontoüberziehen allerdings kommt die Kunden sehr teuer, denn die Überziehungszinsen sind bei allen Banken hoch. Schuldnerberater warnen vor solchen Angeboten, immer mehr Menschen würden auf diese Art große Schulden anhäufen und den Überblick verlieren. Für den Geschäftsführer der Schuldnerberatung Wien, Alexander Maly, kommt der jetzige Zeitpunkt kurz vor Weihnachten nicht zufällig.
Denn zu dieser Zeit werde das Weihnachtsgeld ausbezahlt, und Geldinstitute hätten ein besonderes Interesse daran, an dieses Geld der Konsumenten zu kommen.
BAWAG: Angebot für Kunden
Die Überziehungszinsen für Girokonten schwanken in Österreich stark. Laut Bankenrechner der Arbeiterkammer (AK) können diese zwischen 6,9 und 13,5 Prozent betragen, so orf.at. Im Extremfall können, laut Maly, sogar bis zu 17 Prozent fällig werden. Bei der Schuldnerberatung habe man beobachtet, dass die Sollzinsen für Menschen mit geringem Einkommen oft höher wären als bei Besserverdienenden.
Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Sparte Banken und Versicherungen in der WKÖ, beurteilt das Bewerben des Überziehungsrahmens seitens der Banken dem Bericht zufolge weniger kritisch. Es handle sich um ein Angebot, so Rudorfer. Dieses Angebot anzunehmen oder nicht stünde den Kunden frei.
(APA)