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Weihnachtsaktion der katholischen Kirche gestartet

Erzbischof Ludwig Schick während des Gottesdienstes zur Eröffnung der Adveniat-Aktion 2009
Erzbischof Ludwig Schick während des Gottesdienstes zur Eröffnung der Adveniat-Aktion 2009 ©ADVENIAT Bischöfliche Aktion
Mit einem feierlichen Gottesdienst im Bamberger Dom hat die katholische Kirche am Sonntag ihre traditionelle Weihnachtsaktion eröffnet. Im Mittelpunkt der "Aktion Adveniat 2009" mit bundesweit rund 100 Veranstaltungen steht das Thema Armut.

Am Beispiel Haitis, ärmstes Land der westlichen Hemisphäre, wirbt das katholische Hilfswerk Adveniat um Unterstützung für die von der Weltöffentlichkeit wenig beachteten Länder Lateinamerikas und der Karibik. “Den Armen eine gute Nachricht!” lautet das Motto der Kampagne. End- und Höhepunkt der Aktion ist die traditionelle Adveniat-Kollekte, die an Heiligabend und am ersten Weihnachtstag in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands stattfindet. Der Erlös der Kollekte kommt rund 3.500 kirchlichen Hilfsprojekten in ganz Lateinamerika und der Karibik zugute.

“Gute Nachrichten sollen die Menschen in Lateinamerika nicht nur hören, sondern auch verwirklicht sehen”, sagte der Erzbischof von Bamberg, Ludwig Schick. Die vorhandenen Reichtümer müssten besser genutzt werden, um den Armen im Hier und Jetzt konkrete Verbesserungen zu bringen. Auch die Kirche sei gefordert, politisch aktiv zu werden und weltweit Gerechtigkeit einzufordern. Handelsbarrieren, die Entwicklungsländer zugunsten der Industrienationen benachteiligten, müssten abgebaut werden. “Wir drängen darauf, dass es einen Schuldenerlass für die armen Länder gibt und geben nicht nach, bis die Entwicklungshilfe erhöht wird. Wir demonstrieren, dass der Klimagipfel in Kopenhagen ein Erfolg wird”, so der Erzbischof, der gleichzeitig Vorsitzender der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz ist.

“Wir brauchen eine Entwicklung, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt und über das Materielle hinausgeht”, sagte der Vorsitzende der Haitianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Louis Kébreau. Die Kirche mit ihren zahlreichen Bildungseinrichtungen und Orten der Gemeinschaft wirke diesem Mangel entgegen. “In Ländern wie Haiti ist die Kirche überlebenswichtig”, so der Geistliche in einem Dankwort an die Spender in Deutschland. Im Gegensatz zu kirchlichen Werken wie Adveniat werde der ganzheitliche Entwicklungsaspekt von vielen ausländischen Staaten und Hilfsorganisationen vernachlässigt.

Mit Blick auf die in Haiti stationierten UN-Einsatztruppen forderte Kébreau eine internationale “Solidarität auf Augenhöhe”, die auf gegenseitigem Verständnis und auf Teilhabe beruhe. Ansonsten könne Haiti nie seine “Sklavenmentalität” ablegen. “Solange den Armen weder Bildung noch Würde zuteil wird, solange man sie nicht ernst nimmt und sich nicht mit ihnen verbrüdert, wird es immer Unruhen und Gewaltausbrüche geben.”

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