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Weg vom AMS: Flüchtlinge als Unternehmer am Arbeitsmarkt

Das Süßwaren- und Spezialitätengeschäft Taybat in der Thaliastraße ist ein Beispiel für gelungene Integration.
Das Süßwaren- und Spezialitätengeschäft Taybat in der Thaliastraße ist ein Beispiel für gelungene Integration. ©Taybat
Rund 19.000 Asylberechtigte sind Ende 2017 beim AMS gemeldet. Da die Jobsuche oft sehr zäh verlaufen kann, gründen einige von ihnen eigene Geschäfte und Unternehmen.

Der 27-jährige Hischam Hawat hat mit Süßigkeiten eigentlich nichts am Hut. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler kam 2014 von Syrien nach Wien und gründete mit einem Partner, einem gelernten Konditor, ein Süßigkeitengeschäft in der Thaliastraße. “Er macht alles, ich kümmere mich um das Management”, erzählt Hawat in einwandfreiem Deutsch. Seit August ist sein Geschäft mit orientalischen Spezialitäten geöffnet, für den 27-jährigen Unternehmer ist es auch ein Stück Heimat, das er nach Wien bringen konnte.

Bürokratie schreckt vor Gründung ab

Das Know-How für die Unternehmensgründung hat sich Hawat in der Wirtschaftsagentur Wien angeeignet. Dort werden seit zwei Jahren Gründungsworkshops in Farsi und Arabisch angeboten. Vor allem Tischler, Konditoren und Schneiderinnen würden das Angebot nutzen, am Ende würden jedoch nur 15 Prozent der Interssierten ein Unternehmen gründen, schätzt das AMS. Besonders die Bürokratie und Kosten einer Gründung würde viele abschrecken. Auch Ladenbetreiber Hawat gibt zu, dass es in Wien schwieriger ist ein Geschäft zu eröffnen, als in seinem Heimatland. “Es gibt so viele Genehmigungen, viele Dokumente muss man immer dabeihaben”, beschreibt er seine Mühen. “Da hat es mir geholfen, dass ich aus der Wirtschaft kam und das alles schon gelernt hatte.” Zum Schluss hat aber alles geklappt – so gut, dass Hawat 2018 schon seine zweite Filiale aufsperren will.

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