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Wasserrettung Salzburg warnt vor Lebensgefahr auf gefrorenen Gewässern

Die Wasserrettung Salzburg warnt davor gefrorene Flächen zu betreten.
Die Wasserrettung Salzburg warnt davor gefrorene Flächen zu betreten. ©WR Salzburg
Aufgrund verschiedener Einflüsse kann das Eis an verschiedenen Stellen eines Gewässers recht unterschiedliche Durchmesser aufweisen. Bodenwärme, Strömungen, Zuflüsse warmer Industriegewässer oder Quellen, Gasbläschen aus schlammigem Grund, oder ehemalige Einbruchstellen sowie Eisrisse sind mögliche Ursachen dafür. Bereits bei geringer Belastung können solche Eisflächen brechen. Ein vereistes Gewässer sollte deshalb nur dann betreten werden, wenn absolut sicher ist, dass die Tragfähigkeit des Eises ausreicht!

Es ist auch zu beachten, dass Schnee ein sehr schlechter Wärmeleiter ist und daher schneebedeckte Eisflächen meist dünner sind als schneefreie. Die größte Gefahr für eine ins Eis eingebrochene Person ist eine starke Unterkühlung und die damit verbundene Abnahme der Kraft und der ggf. eintretende Bewusstseinsverlust. Zusammen mit dem Abwärtstrieb schwerer Winterkleidung führt dies meist schon nach wenigen Minuten unweigerlich zum Ertrinken.

Wichtig: Bei jedem Eiseinbruch sofort den Notruf 144 für die Wasserrettung absetzen!

Die Wasserrettung Salzburg zeigt, wie schnell das Eis bricht.
Die Wasserrettung Salzburg zeigt, wie schnell das Eis bricht. ©Die Wasserrettung Salzburg zeigt, wie schnell das Eis bricht./WR Salzburg

Selbstrettung aus winterlichen Gewässern

Eine Selbstrettung aus dem eisigen Nass der winterlichen Gewässer muss innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Bereits wenige Minuten, nachdem der Verunglückte ins eiskalte Wasser geraten ist, werden seine Glieder durch die Kälte so steif, dass alle Versuche einer Selbstrettung scheitern werden. Da die unmittelbare Berührung mit dem eiskalten Wasser starke Schmerzen verursacht, müssen alle geistigen und körperlichen Kräfte mobilisiert werden, um eine Panik zu vermeiden und möglichst schnell das eiskalte Wasser verlassen zu können. Je nach Beschaffenheit des Eises bieten sich zwei Möglichkeiten an: Ist das Eis halbwegs tragfähig, versuchen Sie sich flach auf das Eis zu schieben und kriechen dann langsam über das Eis zum Ufer (hier ist der Einsatz von Hilfsmitteln wie z. B. Eispickeln empfehlenswert, die beim „geplanten Betreten einer Eisfläche“ griffbereit mitgetragen werden sollten), reicht die Stabilität des Eises dazu nicht aus, versuchen Sie das Eis mit den Fäusten oder den Ellbogen stückweise zu zerbrechen und bahnen Sie sich so einen Weg zum Ufer oder zu tragfähigerem Eis.

Schnelles Reagieren ist besonders wichtig./WR Salzburg
Schnelles Reagieren ist besonders wichtig./WR Salzburg ©Schnelles Reagieren ist besonders wichtig./WR Salzburg

Lebensgefahr: Rettung durch einen oder mehrere Helfer aus Gewässer

Bei der Rettung eines im Eis eingebrochenen Menschen muss der Retter bedenken, dass das offensichtlich nicht mehr ausreichend tragfähige Eis für den Helfer eine erhebliche Gefahr darstellt! Er muss sich jedoch auch darüber im Klaren sein, dass sich der Eingebrochene wegen der einsetzenden Unterkühlung und der raschen Erstarrung seiner Glieder nur kurze Zeit an der Oberfläche halten kann und daher höchste Eile geboten ist.
Sofern es möglich ist, wird die Rettung von Land aus durchgeführt. Der Retter reicht, schiebt oder wirft dem Verunglückten Hilfsmittel wie Bretter, Stangen, Leitern, Gartentische und -bänke aus Holz, Türen, Leinen, Teile von Holzzäunen, Äste oder auch Strauchwerk zu. Besser wären ein Rettungsball oder Rettungsring mit Leine (oder ähnliche schwimmfähige Rettungsmittel).

Verunglückte im Gewässer: Retter muss helfen

Gelingt es dem Verunglückten nicht sich selbst zu befreien, so muss der Retter ihm auf dem Eis zu Hilfe kommen. Hierbei darf sich der Helfer der Einbruchstelle nie stehend nähern. Er schiebt sich vielmehr liegend, möglichst mit ausgebreiteten Armen, zum Eisloch vor (dabei sollte er unbedingt angeleint sein, zur Not auch mit einem Auto-Abschleppseil, einer Hundeleine oder ähnlichem). Von großem Vorteil ist es, wenn er sich auf einer großflächigen Unterlage (Leiter, breites Brett) liegend an den Eingebrochenen heranschiebt. Sind mehrere Retter an der Unfallstelle, so sollten alle Retter, zumindest aber der erste Retter mit einer Leine gesichert werden.
Hat sich der Retter der Einbruchstelle genügend genähert, schiebt er vorhandene Hilfsmittel wie Bretter, Leitern oder ähnliches über die Einbruchstelle, um die Tragfähigkeit des Eises zu erhöhen und um dem Eingebrochenen die Möglichkeit zu geben, sich selbst daran herauszuziehen. Die scharfe Eiskante sollte überdeckt werden (mit einer Jacke, einem Rundholz oder dgl.), da sich sonst der Eingebrochene an der Eiskante verharken kann und es so erschwert wird ihn auf das Eis zu ziehen.

Wichtig: Gerettete flach lagern, möglichst nicht bewegen und nicht schnell wärmen!

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