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„Was kostet die Schule?“: Arbeiterkammer erhebt Schulkosten

Stifte und Co. sind nicht gerade billig.
Stifte und Co. sind nicht gerade billig. ©Bilderbox
Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für den Schulbesuch eines Kindes in den verschiedenen Schulstufen? Ab Juli können Salzburger Eltern durch die Teilnahme an einer AK-Studie mithelfen, fundierte Antworten auf diese Frage zu bekommen. Bis Sommer 2016 werden die laufenden Kosten für ein komplettes Schuljahr erhoben, am Ende sollen klare Fakten auf dem Tisch liegen. 

 

Buntstifte, Schultasche, Rucksack, Turnschuhe, Schulausflüge und Kopiergeld: Obwohl öffentliche Schulen gratis sind, kommen im Laufe eines Schuljahrs nicht unerhebliche Kosten zusammen. Das belastet das Haushaltsbudget. Viele Eltern wissen davon ein Lied zu singen. „Die AK Salzburg erhebt nun diese Kosten. Uns interessiert, wie viel Geld Eltern innerhalb eines Jahres für den Schulbesuch ihrer Kinder ausgeben“, sagt AK-Präsident Pichler.

„Mit dieser Aktion wollen wir helfen, die Schulkostendebatte zu versachlichen und mit fundiertem Zahlenmaterial die tatsächliche Belastung von Eltern zu belegen. Die Erhebung ist auch ein Beitrag zur Diskussion über Chancengerechtigkeit in der Bildung, denn auch von versteckten Kosten soll und darf die gute Ausbildung unserer Kinder nicht abhängen.“

Hilla Lindhuber, Leiterin der Abteilung Bildung und Jugend in der AK Salzburg und verantwortlich für die Durchführung der Studie: „Wir wissen aus vielen Diskussionen und Erzählungen, wie sehr viele Eltern unter den hohen Nebenkosten für den Schulbesuch ihres Kindes leiden und wie diese gerade an einem knappen Budget und Haushalten mit geringerem Einkommen zerren. Aber es liegen leider keine konkreten Fakten vor, wie hoch diese Zusatzbelastung tatsächlich ist.“

Eltern führen ein Jahr lang Buch über Ausgaben

Vor diesem Hintergrund entstand die Idee zu dieser großangelegten Studie: Im Zeitraum von Juli 2015 bis Juni 2016 sollen die Teilnehmer in schriftlicher Form festhalten, ob und wann Schulkosten angefallen sind und wenn ja, welcher Art und in welcher Höhe diese waren. Allen Teilnehmern, die über einen Computer und Internetzugang verfügen, wird es möglich sein, ihre Ausgaben in einen Online-Erhebungsbogen bzw. auch über das Handy einzutragen.

Um diese Möglichkeit nutzen zu können, erhalten sie im Vorfeld ein Passwort und einen Benutzernamen. Teilnehmer ohne Zugang zum Internet erhalten vorgedruckte Erhebungsblätter zugesandt, die ebenfalls ausgefüllt werden und mittels Rücksendekuverts alle 2 Monate per kostenloser Postsendung an die AK Salzburg übermittelt werden. „Wir rufen alle interessierten Eltern auf, an dieser AK-Erhebung mitzuwirken und freuen uns auf viele Anmeldungen. Die Auswertung erfolgt natürlich anonymisiert“, so Lindhuber. Unter allen Teilnehmern, die bis zum Abschluss an der Studie mitwirken, werden Gutscheine und Sachpreise verlost.

Studie soll Klarheit über Kosten bringen

Die Elternvereinigungen aller Salzburger Schultypen unterstützen die Aktion der Arbeiterkammer: „Wir freuen uns, dass die AK-Erhebung Licht ins Dunkel der laufenden Schulkosten bringen wird. Es ist dies die Chance, den verantwortlichen Politikern die finanziellen Belastungen von Eltern mit Kindern, die eine Schule besuchen, deutlich zu machen. Wir hoffen,  dass möglichst viele Eltern mitmachen und an der Studie teilnehmen. Interessierte mögen sich bitte bei der Arbeiterkammer bzw. bei unserem Landesverband melden“, sagt Michael Höckner, Vorsitzender des Landesverbandes der Elternvereinigungen an den öffentlichen Pflichtschulen in Salzburg. „Schon jetzt möchte ich mich bei den Eltern für die Mitwirkung sehr herzlich bedanken!“

Heidrun Eibl-Göschl, Obfrau des Landesverbandes der Elternvereinigungen an den mittleren und höheren Schulen in Salzburg stößt ins selbe Horn: „Die Schulkostenerhebung wird endlich aufzeigen, wie viel  Budget trotz Schulgeldfreiheit im öffentlichen österreichischen Schulwesen von Eltern für den Schulbesuch ihrer Kinder zu leisten ist. Die gewonnen Daten sollen für die verantwortlichen politischen Akteure eine wertvolle Grundlage für die Weiterentwicklung von Schule darstellen.

 

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