Das Land hat Angst
Viele Menschen am Land dürften Norbert Hofer gewählt haben aus Angst vor einer schwindenden Minderheit im Lande, jenen Menschen, die in den letzten Monaten aus Not und Gefahr zu uns flüchten mussten. Ein Großteil dieser Wählerinnen und Wähler hat selbst wahrscheinlich noch nie einen Flüchtling zu Gesicht bekommen. Aber er fürchtet sich trotzdem vor ihm. Sind diese Menschen vollkommen daneben? Nein, natürlich nicht.
Wien – Stadt des Grauens
Wer jeden Tag im Boulevard Schreckensgeschichten vorwiegend aus Wien liest, muss davon ausgehen, dass der Alltag in Wien der reinste Horror ist. Die Nachbarschaft aus den Bundesländern wollte uns mit ihrer Stimme für Norbert Hofer einen Dienst erweisen. Danke, ganz lieb. Aber nicht notwendig. Denn wienweit wurde Van der Bellen genau dort am meisten gewählt, wo auch die meisten MigrantInnen zuhause sind. Die Wahlberechtigten, die in den vermeintlichen Hotspots wohnen, sehnen sich nicht nach radikalem Eingreifen politischer Rabauken.
Danke, Werner
Natürlich wird sich Wien mit kriminellen Tendenzen auch im Bereich der Zugewanderten auseinanderzusetzen haben – durch Integrations- und Bildungsoffensiven für und mit Menschen von hier und dort. Das Problem der so gerne herbei geschwafelten Spaltung im Land liegt demnach vorwiegend an der Berichterstattung und Selektion der dümmsten Zeitungen des Landes. Und wer hat denen einen massiven Machtaufschwung verpasst? Werner Faymann und seinesgleichen – durch ein ausuferndes Maß an Regierungsinserate. Demnach scheint der ehemalige Bundeskanzler der wahre Sieger dieser Wahl zu sein. Die VdB-Stimmen erhöhte er durch seinen Rücktritt, die Hofer-Stimmen durch seine Politik. 100 Prozent für Werner Faymann. Wir gratulieren.