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VW-Zulieferprobleme: 28.000 Mitarbeiter können vorerst nicht arbeiten

VW befindet sich in einer Krise
VW befindet sich in einer Krise ©AP
Durch den Streit mit zwei Zulieferfirmen können bei Volkswagen knapp 28.000 Mitarbeiter nicht wie geplant arbeiten. Die Versorgung der Produktion mit Bauteilen sei in mehreren Werken unterbrochen, teilte der Konzern am Montag in Wolfsburg mit.

“Da die weitere Entwicklung nicht absehbar ist, hat Volkswagen Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zur Kurzarbeit vorbereitet.”

Betroffen sind den Angaben zufolge sechs deutsche Werke: Wolfsburg, Emden, Zwickau, Kassel, Salzgitter und Braunschweig. Volkswagen versuche weiterhin, eine Einigung mit den Lieferanten zu erzielen.

Streit mit Zulieferern hat Folgen

Die beiden in Sachsen ansässigen Zulieferfirmen ES Guss und Car Trim weigern sich, Getriebeteile beziehungsweise Sitzbezüge an den VW-Konzern zu liefern, da dieser Schadenersatzzahlungen bei einem gestrichenen Auftrag verweigere. Beide Firmen gehören zur Unternehmensgruppe Prevent.

Der Chef des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Diesel-Abgaskrise im Deutschen Bundestag, Herbert Behrens (Linke), sieht eine mögliche Parallele zwischen dem VW-internen Sparkurs und dem Problem mit den Zulieferern. “Die Konzernleitung von Volkswagen kürzt jetzt, bis es kracht”, sagte er der “Neuen Osnabrücker Zeitung”.

Grundlose Kündigung von Aufträgen entzürnt Zulieferer

“Jetzt werden die Folgen des milliardenschweren Desasters, das mit der betrügerischen Abgasmanipulation verursacht worden ist, einfach weitergereicht”, meinte Behrens. Prevent wirft VW vor, bestimmte Aufträge frist- und grundlos gekündigt zu haben. Dagegen wolle man sich mit dem Lieferstopp wehren. Der Autokonzern fordert hingegen von den Geschäftspartnern, bestehende Liefervereinbarungen einzuhalten.

Nach Einschätzung des Betriebsratschefs Bernd Osterloh ist die Dieselaffäre in spätestens zwei Jahren ausgestanden. “In ein bis zwei Jahren ist das Schlimmste vorüber”, sagte er der deutschen Boulevardzeitung “Bild” laut Vorabbericht. Er sei sich sicher, dass VW die Krise in Europa sehr gut bewältige.

(APA/AFP)

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