I werd blad, sagt er
2030 wird der durchschnittliche Europäer extrem übergewichtig sein. That’s it. Wenn Österreich diesem zukünftigen Schnitt standhalten möchte, müssen die meisten Österreicher zunächst einmal ordentlich Gewicht verlieren. In 15 Jahren jedenfalls soll laut EU-Vorschrift jeder Europäer – wohl aus administrativ unumgänglichen Gründen – auf den Kosenamen “Blader” reagieren. Uns Alpenländlern kann die kollektive Gewichtszunahme zum Glück herzlich egal sein, denn: Österreich hat seit 2015 die Gratiszahnspange. Und sie garantiert uns zumindest ein unvergleichlich ästhetisches Bild unserer eigenen Zukunft: Lauter Fette, aber mit traumhaft schönen Zähnen.
Dicke nehmen, Dicke geben
Das kontinentale Fressen wirkt sich aber auch global äußerst günstig aus. Der Europäer wird breiter und braucht demnach größere T-Shirts. Das heißt: Noch mehr Arbeit für die Kinder in Bangladesch. Eine lupenreine Win-Win-Situation. Darüberhinaus eignet sich so ein Großraumleiberl um einiges besser, wenn es im Katastrophenfall um Spenden geht: Als Zelt.
Das große Fressen
Erst kürzlich feierte die Welt ihren jährlichen Anti-Diät-Tag. Ein Top-Kandidat für den europaweiten Kontinentalfeiertag: Aktionisten verbrennen feierlich Bücher von Sasha Walleczek und die Fernsehstationen zeigen den Anti-Diät-Klassiker “Blade Runner”.
Vorzeigestadt Wien
Europa macht sich startklar für eine gewaltige Veränderung in der Gesellschaftsstruktur. Wir Europäer werden zunehmend älter und dicker. Europa wird zur Augenweide des Planeten. An jeder Straßenecke fette und greise Menschen. Und ausgerechnet wir Wiener dürfen wenigstens einmal getrost von uns behaupten: Ja, wir waren von Anfang an dabei. Wien ist seiner Zeit voraus.
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