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Vorarlberg: Mit Blaulicht zum Braten stehlen - Nachspiel für die Feuerwehr Bregenz

Mit Blaulicht einen Braten stehlen könnte noch ein Nachspiel haben.
Mit Blaulicht einen Braten stehlen könnte noch ein Nachspiel haben. ©VOL.AT/Pletsch, Madlener
Die Bregenzer Feuerwehr war mit dem ORF beim Braten stehlen. Dies hat nun juristische Konsequenzen, denn die Florianijünger schalten ohne Grund das Blaulicht ein.

Am Gumpiga Donnerstag war die Feuerwehr Bregenz Stadt auf Diebestour, spektakulär wird der Braten per Drehleiter entwendet. Beim Braten stehlen war auch der ORF Vorarlberg dabei und filmte den “Einsatz” – inklusive die Fahrt von der Feuerwache am Leutbühel zum GWL, medienwirksam mit Blaulicht und Folgetonhorn. Diese dürfen jedoch laut Straßenverkehrsordnung nur verwendet werden wenn “Gefahr im Verzuge” ist,  also bei Einsätzen, die im Rahmen von Staatsakten und “Erfüllung völkerrechtlicher Verpflichtungen” sind.

Dass der Diebstahl eines Braten nicht gerade diese Ansprüche erfüllt, fiel bei der Ausstrahlung Dietmar Geiger von der Vorarlberger Piratenpartei auf. Die Feuerwehr dominiert die politische Arbeit des Pensionisten, er sieht bei den Florianijüngern Verbesserungsbedarf zur Effizienzsteigerung wie Fusionsmöglichkeiten und eine Tabuisierung der Diskussion ihrer Finanzierung. Dass der Feuerwehr”einsatz” mit Blaulicht und Folgetonhorn so rechtlich nicht erlaubt ist, ließ er daher sowohl Landesrat Erich Schwärzler wie auch die Stadt Bregenz wissen.

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erich-schwaerzler ©VOL.AT/Pletsch, Madlener

Polizei ermittelt

Die Stadt Bregenz leitete dieses Schreiben über die Stadtpolizei an die Polizeiinspektion Bregenz weiter. Denn von Amts wegen muss die Behörde diesen Hinweis als Anzeige werten, auch wenn dies so nicht im Sinne Geigers gewesen sein mag. Der Pirat bestätigt, in der Causa von der Polizei telefonisch befragt worden zu sein. Auch Landesrat Erich Schwärzler habe ihn angerufen: “Er hat mir mitgeteilt, dass ich grundsätzlich recht habe und es so nicht gehe”, betont Geiger.

Feuerwehr hege keinen Groll

Laut Polizeisprecher Horst Spitzhofer sind die Ermittlungen der Polizei kurz vor dem Abschluss. Dann gehe sowohl ein Bericht an die Staatsanwaltschaft und die Bezirkshauptmannschaft Bregenz zur weiteren Beurteilung. Dort wird dann auch entschieden, ob Strafen verhängt werden.

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Feuerwehrkommandant Gerhard Längle sieht die Causa nüchtern: Es sei nun mal so, dass dies nicht erlaubt sei, egal in welchem Zusammenhang. Dies sei auch jedem der ehrenamtlichen Helfer bei der Feuerwehr klar. Man hege daher keinen Groll gegen Geiger, auch wenn man mit ihm nicht immer einer Meinung sei, versichert Längle: “Lieber einmal zu viel hingeschaut als einmal zu wenig”, erklärt er auf VOL.AT-Anfrage. Dies gelte ganz allgemein im Leben, aber auch für die Feuerwehr selbst. (VOL.AT)

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