Wenn Gott den Menschen laut Genesis nach seinem Abbild erschuf, kann dieser Gott nicht nur männlich verstanden werden. Das ist der Grundtenor einer aufwendigen Schau im Jüdischen Museum Hohenems. Kuratiert wird die Ausstellung von Felicitas Heimann-Jelinek und Michaela Feurstein-Prasser, entstanden ist die Schau in Kooperation mit dem Jüdischen Musuem Frankfurt und dem Museum of the Bible in Washington. Dadurch können derzeit einzigartige Arbeiten in Hohenems gezeigt werden.
Zu sehen sind unter anderem Aschera-Figuren aus der Eisenzeit und eine “Vierge Ouvrant” aus dem 15. Jahrhundert. Ist die Olivenholzfigur geschlossen, zeigt sie eine Madonna mit Kind. Öffnet man sie, zeigt die Madonna sich mit dem bärtigen Gott Vater, der Taube und dem gekreuzigten Jesus. Seltene Exponate wie dieses machen die Schau im Jüdischen Museum zu etwas besonderem, laut Heimann-Jelinek existieren nur noch 13 solcher Madonnen. Die römisch-katholische Kirche hatte derartige Darstellungen nämlich auf dem Konzil von Trient verboten.
Die Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems wird am 30. April, 11 Uhr, eröffnet und ist bis 8. Oktober zu besichtigen.
(Red.)