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Vorarlberg: Bauwirtschaft warnt vor wirtschaftsfeindlichem Klima

Die heimeische Bauwirtschaft ist mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden, warnt jedoch vor einem wirtschaftsfeindlichen Klima in Vorarlberg.
Die heimeische Bauwirtschaft ist mit dem abgelaufenen Jahr zufrieden, warnt jedoch vor einem wirtschaftsfeindlichen Klima in Vorarlberg. ©Themenbild: APA/HARALD SCHNEIDER
Nach einem zufriedenstellenden Jahr 2016 erwartet die heimische Bauwirtschaft, dass sich der positive Trend auch 2017 fortsetzen wird. Die dynamische Entwicklung von Industrie und Gewerbe, genauso wie die wachsende Bevölkerung vor allem in den urbanen Gebieten im Rheintal, wirken sich auch erfreulich auf die Bauunternehmen aus.

Innungsmeister Peter Keckeis warnt allerdings davor, dass große Wirtschaftsprojekte in Vorarlberg zunehmend von verschiedenen Seiten verhindert werden und appelliert an die Politik. „Wir alle brauchen eine wirtschaftsfreundliche Stimmung im Land, damit Investitionen möglich sind und Arbeitsplätze entstehen können“, erklärt der Innungsmeister bei seiner Begrüßung zu Beginn der Vorarlberger Bautage in Lech am Arlberg am Mittwoch.

Gute Auslastung sorgt für stabile Situation

Die gute Auslastung der Vorarlberger Bauwirtschaft sorgt für eine stabile Situation in der Branche, darf aber nicht über schwierige Tendenzen hinwegtäuschen, erklärt Innungsmeister Peter Keckeis vor Bauunternehmern aus ganz Österreich, die zum alljährlichen Erfahrungsaustausch nach Vorarlberg gekommen sind. Vor allem der zunehmende Bedarf an Wohnungen in einem prosperierenden Bundesland sowie die Investitionsbereitschaft von erfolgreichen Unternehmen aus Industrie und Gewerbe haben zu einer Fortsetzung der insgesamt erfreulichen Situation in der Bauwirtschaft geführt.

Durchschnittlich wird für das erste Halbjahr ein Wachstum von 4 Prozent an Aufträgen erwartet. Der Tiefbau – bereits in den letzten Jahren das Sorgenkind der Baubranche – bleibt dagegen mit einem Minus von 5 Prozent deutlich hinter dieser Entwicklung zurück.

Notwendige Investitionen in die Infrastruktur

Innungsmeister Keckeis fordert die Politik auf, hier tätig zu werden und die nötigen Infrastrukturen für ein Wachstumsland zu schaffen. „Wenn sich die Wirtschaft weiter positiv entwickeln soll, dürfen Infrastrukturen vom Ausbau der Schienen und Straßen bis hin zum Breitband und zur Digitalisierung nicht verschlafen werden.“ Keckeis rechnet damit, dass dieser rückläufige Trend im Tiefbau anhalten wird, auch die Lage der Kommunen macht diese Situation in Zukunft nicht einfacher.

Großprojekte wie die L 200 und auch Baustellen der ASFINAG fehlen oder verzögern sich, und immer mehr Aufträge bleiben nicht in Vorarlberg. Innungsmeister Keckeis appelliert daher an die Politik und an alle ausschreibenden Stellen, dass im Sinne einer heimischen Wertschöpfung die Aufträge möglichst im Land vergeben werden sollen.

Wirtschaftsfreundliches Klima schaffen

Im Zusammenhang mit den jüngsten Diskussionen über die Verhinderung von großen Industrie- und Handelsprojekten in Vorarlberg fordert Keckeis, dass sich die Politik für ein wirtschaftsfreundliches Klima in Vorarlberg einsetzen soll. Arbeitsplätze, Lebensqualität und Wohlstand für immer mehr Menschen in unserem Land sind längerfristig nur dann möglich, wenn sich die Wirtschaft weiter entwickeln kann.

„Man kann nicht selbstzufrieden einen Stillstand ausrufen, ohne daran zu denken, dass die heranwachsenden Generationen zusätzliche Arbeitsplätze und Wohnraum in Vorarlberg brauchen. Die Wirtschaft muss zumindest so wachsen können, wie dies das Bevölkerungswachstum im Land vorgibt, sonst verlieren wir erfolgreiche heimische Unternehmen und wertvolle Ausbildungs- und Arbeitsplätze“, so Keckeis.

(red)

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