Diese Summe ist damit fast doppelt so hoch wie das vor Beginn der Konferenz genannte Ziel, sagte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) am Mittwoch der APA. 900 Millionen Dollar (745 Mio. Euro) sollen dabei aus Krediten kommen.
Die Summe könnte sogar noch höher werden, denn Kanada und Australien sind laut Rauch-Kallat noch nicht mitgezählt. Diese Länder kündigten an, später eine Zusage zu geben. Die Konferenz hat eine Eigendynamik bekommen, sagte die Ministerin, die auch als Vorsitzende des EU-Gesundheitsministerrates teilnahm. So hätten die USA ihre Zusagen erhöht, die EU ebenfalls. Einige Mitgliedstaaten hätten ihre Zusagen ebenfalls noch einmal aufgestockt. Österreich wird eine Million Euro zur Verfügung stellen, 500.000 davon bestehen in Expertenleistungen.
Es war mir wichtig, dass ein Monitoring der Maßnahmen sichergestellt wird, sagte die Ministerin. Dieses soll innerhalb der bestehenden Institutionen stattfinden. Mit dem Monitoring will die Ministerin klar dokumentieren, was mit den Geldern im Kampf gegen die Vogelgrippe geschieht.
FAO warnt vor Ausbreitung
Afrikanische Staaten verdienen nun vermehrte Aufmerksamkeit, sagte FAO-Vizedirektor David Harcharik bei seiner Eröffnungsrede der internationalen Geberkonferenz zum Kampf gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe in Peking. Sollte sich das Virus dort verbreiten, könnten die Konsequenzen für den bereits von Hunger und Armut geplagten Kontinent katastrophal sein. Diese Botschaft gelte vor allem für Staaten entlang der Vogelzugstrecken. Für diese Länder gelte verstärkte Alarmbereitschaft.
Die Bekämpfung des Virus in den Tieren selbst ist noch immer der effektivste und sparsamste Weg, eine Mutation des H5N1-Virus und eine weltweite Pandemie zu verhindern, sagte Harcharik. Vogelgrippe dürfe nicht nur als gesundheitliche Bedrohung für Menschen gesehen werden, sondern als Gefahr für Tiere und Menschen. Darum müsse man auf verstärkte Zusammenarbeit zwischen veterinärmedizinischen Institutionen und medizinischen sowie landwirtschaftlichen Behörden setzen. Die Regierung sollten, so der Appell bei der Geberkonferenz, tierärztliche Institutionen ebenso finanziell unterstützen wie die Bekämpfung von technischer Seite her.
Konkret warnte Harcharik auch vor riskanten Praktiken wie die gemischter Haltung von Geflügel auf Bauernhöfen und Märkten. Diese Gewohnheiten gelte es, abzuschaffen. Die Wanderung von Tieren, Produkten und Menschen von betroffenen Regionen in andere, sollte außerdem stärker kontrolliert werden. Zusätzliche finanzielle Unterstützung solle betroffenen Landwirten die entstandenen Kosten ersetzen, die durch Vorsichtsmaßnahmen und verstärkte Kontrolle anfallen könnten. Für eine solche globale Kampagne, in der auch der FAO eine bedeutende Rolle zukommt, würde man mehrere hundert Millionen Dollar benötigen, merkte Harcharik an.