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Viveiros mit runderneuerter Verteidigung in B-WM

Viveiros muss jüngere Spieler zu Team formen
Viveiros muss jüngere Spieler zu Team formen
Bei seiner letzten Aufgabe unter dem auslaufenden Dreijahres-Vertrag muss Österreichs Eishockey-Teamchef Manny Viveiros einen Totalumbau der Nationalmannschaft einleiten. Nach den Olympischen Spielen in Sotschi haben viele routinierte Spieler ihre Teamkarriere beendet, Viveiros fliegt daher mit einer jungen Mannschaft zur B-WM (WM der Division I) ab Ostersonntag in Südkorea.


Besonders in der Verteidigung steht vor dem Turnier in Goyang, einer Vorstadt der Hauptstadt Seoul, ein kompletter Neustart bevor. Thomas Pöck, Gerhard Unterluggauer, Andre Lakos und Robert Lukas haben ihre Teamkarriere beendet, Matthias Trattnig hat wegen der Vorfälle in Sotschi für Südkorea abgesagt, Stefan Ulmer ist verletzt und Florian Iberer wurde nicht berücksichtigt. Daher bleibt von den acht Spielern, die bei Olympia die rot-weiß-rote Defensive gebildet haben, nur Mario Altmann über.

“Das ist eine sehr junge Mannschaft. Bei der B-WM in Laibach vor zwei Jahren hatten wir die jüngste Mannschaft der Geschichte, diese jetzt ist noch jünger”, erklärte Viveiros vor dem Beginn des abschließenden Trainingslagers am Montag in Wien. Dennoch hofft er, dass seine Auswahl gegen Slowenien, Ungarn, Ukraine, Japan und Gastgeber Südkorea einen der zwei Aufstiegsplätze holt. “Wir haben viel Vertrauen in die Spieler und haben eine gute Chance in diesem Turnier. Aber ich kann nicht sagen, dass wir nächstes Jahr in der A-Gruppe spielen”, meinte Viveiros.

In den wenigen Tagen und den zwei Testspielen gegen Slowenien (Donnerstag, 20.30 Uhr, in Wien) und Ungarn (Samstag, 16.00 Uhr, in Budapest), die ihm mit der Mannschaft zur Verfügung stehen, gilt es daher umso intensiver, das System und die richtige Zusammenstellung der Linien zu finden. Dass einige routinierte Spieler nach Sotschi ihre Karriere beendet haben, war zu erwarten gewesen. Absehbar war auch, dass vor allem in der Verteidigung die Personaldecke dünn ist. “Wir haben nicht so viele Spieler auf dieser Position. Wir müssen uns darauf konzentrieren, mehr Verteidiger auszubilden”, forderte er daher.

Dass in ein paar Jahren gute Defensivspieler nachkommen, davon ist ÖEHV-Sportdirektor Alpo Suhonen überzeugt. “Es gibt sehr gute Verteidiger zwischen 16 und 18 Jahren”, erklärte der Finne, der aber auch der aktuellen Defensivabteilung einiges zutraut. “Vom Tempo her sind wir nicht schlechter als in Sotschi. Sie haben nur nicht diese Erfahrung”, meinte Suhonen.

Verstärkung erhält das Team noch von voraussichtlich vier oder fünf Spielern von EBEL-Finalist Salzburg, zudem könnte Biel-Legionär Raphael Herburger dazu stoßen. Mit NHL-Stürmer Michael Grabner, der mit den New York Islanders als einziger des österreichischen Trios in Nordamerika das Play-off verpassen wird, rechnet Viveiros nicht. Der Torschützenkönig des Olympia-Turniers hat sich am Samstag bei seinem Comeback nach fast vierwöchiger Verletzungspause (Gehirnerschütterung) wieder verletzt und wird wohl keine Freigabe erhalten.

Neu beim Team dabei sind die langjährigen Teamspieler Dieter Kalt und Christoph Brandner. Die beiden Stürmer, die ins Jahrhundertteam gewählt worden sind, fungieren neben Rob Daum als Assistenten von Viveiros. Wie es mit Viveiros selbst weitergeht, steht nicht fest. Sein Vertrag läuft nach dem Turnier aus. Ob er bleibt, ließen sowohl er als auch Suhonen offen. “Ich konzentriere mich auf meine Aufgabe”, sagte Viveiros. “Es ist nicht die richtige Zeit zu spekulieren. Wir schauen uns das ganzheitlich nach der WM an”, erklärte Suhonen.

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