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Viennale zelebriert langes Auftaktwochenende

53. Viennale: Langes Auftaktwochenende mit Flüchtlingstag und Party
53. Viennale: Langes Auftaktwochenende mit Flüchtlingstag und Party ©Alexander Tuma
Am Donnerstag, den 22. Oktober fällt der offizielle Startschuss mit der Eröffnungsgala. Das ganze verlängerte Wochenende rückt in Wien der Film ins Zentrum des Geschehens.

Im Fokus steht am ersten Tag der 53. Viennale Todd Haynes’ Drama “Carol”, wobei die Kostümbildnerin Sandy Powell, dreifache Oscarpreisträgerin, zu Gast ist. Danach wird es am verlängerten Nationalfeiertagswochenende für die cinephilen Wiener ernst, sind doch gleich in den ersten Tagen viele Festivalhighlights angesetzt.

Flüchtlingskrise im Zentrum

So rückt die Viennale auch das aktuelle Thema der Flüchtlingskrise ins Zentrum. Sie hat den Nationalfeiertag kurzerhand zum Internationalfeiertag erklärt und zeigt im Festivaltanker Gartenbaukino den gesamten Montag über thematisch passende Filme. Dazu gehören neben Stummfilmen von Charlie Chaplin mit Gerald Igor Hauzenbergers “Last Shelter” über die Besetzung der Votivkirche durch Asylsuchende (Samstag, 21 Uhr, Stadtkino, Montag, 18 Uhr, Gartenbau) und Jakob Brossmanns Inselporträt “Lampedusa im Winter” (Montag, 20.30 Uhr, Gartenbau) zwei neue österreichische Dokumentarfilme.

In die gleiche Kerbe schlägt Silvia Landsmanns Dokumentation “Hotline” über eine NGO, die sich in Israel um Flüchtlinge kümmert (Samstag, 18 Uhr, Urania und Sonntag, 13 Uhr, Metro). Die Regisseurin diskutiert das komplexe Thema am Samstag auch mit dem Menschenrechtsexperten Manfred Nowak im Festivalzentrum (Dominikanerbastei 11). Ansonsten geht es dort weniger bedeutungsschwer zu, wenn etwa Depeche-Mode-Mitglied Andy Flechter zur Eröffnungsparty am Donnerstag auflegt und sich Viennale-Filmemacher am Freitag an die Plattenteller wagen, bevor ihnen am Samstag unter anderen FM4-DJ Phekt folgt. Etwas ruhiger dürfte es dann werden, wenn der 91-jährige Viennale-Präsident Eric Pleskow am Sonntagabend zu “Listen to Eric” lädt.

Weltpremieren auf der Viennale

Unter den filmischen Perlen der ersten Tage findet sich gleich am Freitag (18 Uhr, Gartenbau) Joshua Oppenheimers “The Look of Silence”, das Nachfolgeprojekt seines Sensationserfolgs “The Act of Killing”, bei dem er sich erneut mit den Massakern in Indonesien Mitte der 1960er auseinandersetzt, diesesmal allerdings aus der Perspektive der Opfer. Ebenfalls ein historisches Thema arbeitet Regisseur Amos Gitai auf, der mit “Rabin, the Last Day” (Freitag, 20.30 Uhr und Sonntag, 10 Uhr, Gartenbau) die Hintergründe der Ermordung von Israels Ministerpräsident Jitzchak Rabin 1995 beleuchtet.

Auch einige der Weltpremieren des heurigen Festivals sind gleich am verlängerten Auftaktwochenende zu erleben, darunter Billy Woodberrys Dichterdoku “And When I Die, I Won’t Stay Dead. Bob Kaufman, Poet” (Freitag, 20.30 Uhr, Urania) oder der argentinische Stummfilm “Hierba” von Raul Perrone (Sonntag, 19 Uhr, Stadtkino), der Edouard Manets “Le Dejeuner sur l’herbe” zum Leben erweckt. Unter den klingenden Namen des Weltkinos finden sich unter anderen Nanni Moretti mit seinem aktuellen Familienfilm “Mia Madre” (Sonntag, 20.30 Uhr, Gartenbau) oder Thomas McCarthy mit seinem Journalistenfilm “Spotlight” (Samstag, 20.30 Uhr, Gartenbau) über die Aufdeckung eines Missbrauchsskandals innerhalb der katholischen Kirche im US-Bundesstaat Massachusetts im Programm. Und gleich ein Doppelpack französischer Stars gibt es in der Nacht auf Sonntag, wenn Gerard Depardieu und Isabelle Huppert mit ihren einzigen beiden gemeinsamen Arbeiten – dem 1979 entstandenen “Loulou” und “Valley of Love” von heuer – direkt hintereinander im Gartenbau zu sehen sind. Und das bei freiem Eintritt im Rahmen der Mehrwert-Filmnacht der Erste Bank.

>> Alle Informationen zur 53. Viennale im VIENNA.at-Special

(APA)

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