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Vienna Design Week: Alles zur elften Auflage im Herbst

Eine Impression einer früheren Auflage der Vienna Design Week.
Eine Impression einer früheren Auflage der Vienna Design Week. ©APA/Herbert Pfarrhofer
Die Vienna Design Week wirft ihre Scheinwerfer im Herbst auf den 15. Bezirk und das Gastland Rumänien.

Nach einem “überbordenden” Jubiläumsprogramm mit 38.355 Besuchern geht die Vienna Design Week vom 29. September bis zum 8. Oktober in ihre zweite Dekade. Die elfte Ausgabe des Festivals wirft den Scheinwerfer auf das Gastland Rumänien und den Fokusbezirk Rudolfsheim-Fünfhaus, verriet Direktorin Lilli Hollein am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im neu bezogenen Büro in der Innenstadt.

Auch 2017 will das laut eigenen Angaben größte Designfestival des Landes mit mehr als 100 Veranstaltungen sowohl Fachpublikum als auch breite Öffentlichkeit erreichen. Vermittelt werden Ansätze aus diversen Bereichen von Grafik über Architektur bis Produkt-, Möbel-, Industrie- und Social Design mittels Ausstellungen, Workshops, partizipativen Projekten, Talks und Führungen.

Für Hollein, die mit Produktionsleiterin Julia Hürner nun offiziell eine stellvertretende Direktorin an der Seite hat, stellt das elfte Jahr der “Beginn von etwas Neuem” dar. Im nächsten Festivaljahrzehnt wolle man “auf bestehende Erfolge aufbauen” und aktuelle Strömungen aufgreifen. Neue Formate sind etwa die Workshop-Reihe “Creators Lab” sowie der “Graphic Cooperation Cup”: Eine spielerische, humorvolle Herangehensweise an die Frage, wie Designer zusammenarbeiten. Bei den Programmpartnerschaften soll indes Industrial Design mehr Raum einnehmen, wobei es stets einige Überredungskunst brauche, damit “Leute aus ihren Unternehmen herausgehen und illustrieren, was sie tun”, so Hollein.

Vienna Design Week 2017: Genauer Standort noch nicht fix

“Anlaufstelle und Landeplatz” für Besucher wird einmal mehr die Festivalzentrale sein, deren genauer Standort im 15. Bezirk noch nicht verraten wird. “Wir sind knapp vor einer Lösung”, sagte Hollein, “und damit die auch klappt, werden wir nicht darüber reden.” Mit Rudolfsheim-Fünfhaus jedenfalls habe man einen multikulturellen Fokusbezirk gewählt, “in dem es noch eine große Vielfalt an herstellenden Betrieben gibt” und der aktuell “voll gentrifiziert wird”. Wie viel sich im Bezirk tut, zeige der Zuzug vieler Designer aus dem Festivalumfeld – und die schwierige Standortsuche: “Alles, was wir als Zentrale identifiziert hätten, wurde bereits verkauft oder wird bald abgerissen”, so Hollein.

Mit einer Ausstellung in der Festivalzentrale, aber auch quer durch das gesamte Programm präsentiert sich das Gastland Rumänien, das laut Hollein “eine sehr interessante Szene aufweist”. So werden im Rahmen des traditionellen “Debüt”-Formats Studenten der Fakultät für Architektur und Urbanismus der Polytechnischen Universität von Timisoara eingeladen, um ihre Arbeiten zu präsentieren. Ebenfalls zu Gast ist der Werkraum Bregenzerwald gemeinsam mit dem Royal College of Arts aus London.

Siegerprojekt wird wieder gekürt

Den gesellschaftlichen Aspekt von Design rückt einmal mehr die “Stadtarbeit” in den Mittelpunkt. Aus 58 Einreichungen werden demnächst fünf Konzepte ausgewählt, die zum Teil in Kooperation mit der Caritas während des Festivals realisiert werden. Zum dritten Mal wird an ein Siegerprojekt der “Erste Bank MehrWERT-Designpreis” vergeben.

Designer und Firmen aus dem 15. sowie dem 1. Bezirk werden indes im Rahmen der jährlichen “Passionswege” zusammengespannt. Fix dabei sind etwa die Kupferschmiede Hegenbart und die Hornmanufaktur Petz sowie von Designer-Seite der Rumäne Radu Abraham, die in London ansässige Österreicherin Katharina Eisenköck und der “deutsche Rising Star” Matthias Lehner. Die Vienna Design Week tritt als Auftraggeber auf, “weil wir wollen, dass sich beide Seiten gleichwertig begegnen”. Auch nach dem Wegfall der Unterstützung durch die Wirtschaftskammer Wien – einem “langjährigen, großen und starken Partner” – wolle man daran festhalten. “Aber das Finanzierungsthema macht uns das nicht leicht.” Mit knapp mehr als 500.000 Euro pro Jahr verfüge man weiterhin über ein “überschaubares Budget bei einem Festival unserer Größe”, so Hollein, wobei die Hälfte davon mit öffentlichen Geldern bestritten wird.

(APA, Red.)

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