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Viele Blitze – wenig Tote

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„Den soll am Topf der Blitz treffen.“ Dieser in mehreren Variationen vorgebrachte bösartige Wunsch bringt in sehr österreichischer Form den Ärgers über ein andere Person zum Ausdruck. Aber: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Besagtes passiert?

Nicht sehr groß. Vom Jahr 2000 bis heute sind in Österreich dreizehn Menschen vom Blitz getroffen und dabei getötet worden. Im Vergleich: 135.000 Blitzeinschläge hat das Blitz-Aufzeichnungssystem “ALDIS” im Vorjahr in Österreich gezählt. Das heißt: es benötigt durchschnittlich 150.000 Blitze, bis einer tödlich ist. Ob einer der Blitzopfer tatsächlich gerade am Topf war, als es gekracht hat, das geht aus den Unterlagen übrigens nicht hervor. Wobei: Wenn einen der elektrische Zickzackstrahl trifft, dann endet das meistens letal. Überlebend von Blitzeinschlägen sind noch seltener als die Spezies der an Blitzeinschlägen Verstorbenen. Viel wahrscheinlicher ist es aber als Mann vom Blitz getroffen zu werden und dabei zu sterben. Zwölf der österreichischen Todesfälle seit dem Jahr 2000 waren Männer, nur eine Frau wurde Opfer eines Blitzes. In den USA ist diese Geschlechterdifferenz ähnlich, dort sind auch mehr als 80 Prozent der Blitzopfer Männer.

Über die Gründe für dieses tödliche Wüten von Blitzen an Männern gibt es viele Diskussionen. Man geht von einem unterschiedlichen Freizeitverhalten aus. Männer seien öfters im Freien und damit den Unwettergefahren mehr ausgesetzt, lautet eine Vermutung. Die andere besagt, dass Männer Gefahren weniger gerne ausweichen als Frauen. Wenn also ein Gewitter aufzieht würden Männer einfach weitergehen, während Frauen lieber Schutz suchten, so die These. Wissenschaftlich belegt ist das alles nicht, die Blitzopfer-Forschung ist ein noch weites Feld für Vermutungen aller Art.

Zurück zu den Zahlen. Wien ist eine Blitzwüste, heuer gab es in der Bundeshauptstadt nur 165 gezählte Entladungen. Zum Vergleich: in Vorarlberg gab es mehr als 2.000, in Salzburg mehr als 8.000 und in Kärnten gar mehr als 16.000. Blitzmeister ist aber eindeutig die Steiermark. Dort gab es 32.000 Mal die Gefahr, dass einen der Blitz am Örtchen erwischt.

Text: Gerd Millmann

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