AA

Verpatzter Lutz kostete Eiskunstläufer Pfeifer die Kür

Sprung wie bei der EM verpatzt - nur Rang 26 im Kurzprogramm
Sprung wie bei der EM verpatzt - nur Rang 26 im Kurzprogramm ©AP
Eiskunstläufer Viktor Pfeifer hat bei den Olympischen Spielen in Sotschi die angepeilte Kür verpasst. Der 26-jährige Vorarlberger verpatzte im Kurzprogramm am Donnerstag nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Lutz und musste sich mit 56,60 Punkte begnügen.

Damit verfehlte er die Entscheidung der besten 24 am Freitag (16.00 Uhr MEZ) um 3,81 Punkte oder zwei Plätze. Bester des Kurzprogramms, in dem die österreichische Verbandspräsidentin Christine Mörth als Preisrichterin fungierte, war der Japaner Yuzuru Hanyu. Der 19-Jährige, der wie alle Spitzenläufer einen Vierfachen zeigte, erhielt für seine Darbietung 101,45 Punkte und übertraf damit als erster Eiskunstläufer im Kurzprogramm die 100-Punkte-Marke.

Er setzte sich vor dem dreifachen Weltmeister Patrick Chan aus Kanada (97,52) und dem spanischen Europameister Javier Fernandez (86,98) an die Spitze. Der russische Star Viktor Pluschenko musste wegen einer Rückenverletzung kurzfristig auf seinen Auftritt verzichten. Der 31-jährige Team-Olympiasieger zog sich die Blessur im Warmlaufen bei der Landung eines dreifachen Axels zu.

Peifer mit Bändereinriss

Pfeifer war gehandicapt in den Bewerb gegangen, nachdem er sich vor gut einer Woche im Training den rechten Fuß verstaucht und Bänder eingerissen hatte. Erst einen Tag vor seinem Einsatz sprang er wieder voll, doch im Bewerb klappte es nicht. Pfeifer verpatzte gleich seinen ersten Sprung, den dreifachen Lutz total. “Ich bin dem Schmerz vom gerade einstechen ausgewichen, dann ist es gar nichts geworden. Das ist ein Fehler, der kostet sieben Punkte. Mit dem Fehler ist es eigentlich vorbei. Ohne den Fehler wäre es leicht gegangen”, sagte Pfeifer.

Der Lutz war in dieser Saison nicht zum ersten Mal das Problem. Auch bei der EM Mitte Jänner klappte dieser Sprung nicht, worauf Pfeifer mit seiner Trainerin Irina Romanowa das Kurzprogramm umstellte und den Lutz an den Anfang des Programms stellte. Der Erfolg blieb aber aus. “Der Lutz ist eigentlich einer meiner guten Sprünge, aber nicht in dieser Saison”, erklärte der Vorarlberger, der sich nach den Plätzen 22 in Turin 2006 und 21 in Vancouver 2010 einen Top 20-Platz vorgenommen hatte.

Trotz Niederlage ein Vorbild

Niedergeschlagen war Pfeifer, der in Wilmington/Deleware in der Nähe von Philadelphia lebt und trainiert und dort auch eine Nachwuchsgruppe leitet, nicht. “Natürlich bin ich enttäuscht. Durch meinen Enttäuschungen, als ich jünger war, habe ich gelernt, dass ich vor Niederlagen den Respekt verloren habe, deshalb geht es mir ganz okay. Ich will nicht in der Vergangenheit leben und fragen, warum habe ich das gemacht”, meinte der neunfache Staatsmeister.

Pfeifer will damit auch ein Vorbild für Fans und seine Schüler sein. “Es ist wahnsinnig wichtig den Leuten zu zeigen, dass es voll okay ist, wenn man einmal eine Niederlage einstecken muss. Wichtig ist, wie man mit solchen Sachen umgeht”, erklärte er. Ob es seine letzten Olympischen Spiele waren, konnte er nicht sagen: “Das hängt davon ab, was in meinem Leben passiert”.

  • VIENNA.AT
  • Wintersport
  • Verpatzter Lutz kostete Eiskunstläufer Pfeifer die Kür
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen