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Verkehrslärm belastet 48.000 Vorarlberger

Kfz-Verkehr ist der größte Lärmerreger.
Kfz-Verkehr ist der größte Lärmerreger. ©Lerch
Der Kfz-Verkehr ist der größte Lärmerreger in Vorarlberg, macht der VCÖ anlässlich des morgigen internationalen Tages gegen Lärm aufmerksam.

Insgesamt werden 48.000 Vorarlberger durch Verkehrslärm gestört, davon 43.000 durch den Lärm von Autos, Lkw, Motorrädern und Mopeds, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Dauerhafter Verkehrslärm macht krank. Der VCÖ betont, dass es in den Städten und auf den Transitrouten verstärkte Maßnahmen zur Verringerung des Kfz-Verkehrs braucht.

Größter Lärmerreger ist Kfz-Verkehr

Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in Vorarlberg insgesamt rund 96.000 Personen über 15 Jahre durch Lärm im Wohnumfeld gestört werden. Der größte Lärmerreger ist der Kfz-Verkehr: Allein dadurch werden rund 43.000 beeinträchtigt. Damit werden durch den Lärm des Kfz-Verkehrs 14 Mal so viele Menschen belastet wie durch Bahnlärm und 28 Mal so viele wie durch Fluglärm. Der Lärm des Kfz-Verkehrs beeinträchtigt dreimal so viele Menschen wie Baustellenlärm und doppelt so viele wie laute Nachbarn.

„Lärm ist nicht nur ein Ärgernis. Dauerhafter Lärm macht krank“, weist VCÖ-Expertin Rasmussen auf die Folgen hin. Lärm versetzt den Körper in einen Stresszustand, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und das Schlaganfallrisiko steigen. Schlafstörungen, Bluthochdruck und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind weitere Folgen von dauerhaftem Lärm. Eine dauerhafte Lärmbelastung von 65 Dezibel und mehr gelten als gesundheitsschädlich. Der VCÖ weist darauf hin, dass viele stark befahrene Straßen eine Belastung von über 75 Dezibel aufweisen.

Elektro-Fahrzeuge können zur Reduktion der Lärmbelastung beitragen. Besonders bei Mopeds und Motorrädern wäre die positive Wirkung durch den kompletten Umstieg zum Elektro-Motor groß, betont der VCÖ. Auch der Ersatz der Diesel-Lieferwagen durch E-Transporter würde die Lärmbelastung in den Städten reduzieren. Bei E-Autos hingegen kommt es nur bei Geschwindigkeiten unter 30 – 35 km/h zu Lärmreduktion, da bei Pkw über diesem Tempo die Rollgeräusche den Motor übertönen.

Verstärkte Maßnahmen nötig

In den Städten und Ballungsräumen sind verstärkte Maßnahmen zur Reduktion des Kfz-Verkehrs nötig. „Das ist auch eine soziale Frage. An stark befahrenen Straßen wohnen vor allem Haushalte mit geringem Einkommen. Unter dem Lärm des Autoverkehrs leiden viele, die selber gar kein Auto haben“, macht VCÖ-Expertin Rasmussen aufmerksam. In Österreich sind 44 Prozent der Haushalte des unteren Einkommensviertel autofrei.

Eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung trägt dazu bei, dass kurze Strecken – auf leisen Sohlen – zu Fuß gegangen werden. Auch wenn das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehr zu verdoppeln, erreicht wird, nimmt der Verkehrslärm ab, betont der VCÖ. Deshalb ist es wichtig, dem Radverkehr mehr Platz einzuräumen und mit die Rad-Infrastruktur weiter auszubauen.

Ebenso ist der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs wesentlich. Eine einzige S-Bahnfahrt ersetzt im Frühverkehr rund 300 Autofahrten.

Zudem braucht es verstärkte Maßnahmen gegen den Lärm durch den wachsenden Lkw-Verkehr. „Der zunehmende Lkw-Verkehr erhöht die Lärmbelastung. Je schneller Lkw fahren und je mehr Lkw unterwegs sind, umso größer die Belastung für die Anrainer“, so VCÖ-Expertin Rasmussen. Dass viele Lkw schneller als die erlaubten 80 km/h fahren, liegt an der zu hohen Toleranzgrenze. Der VCÖ fordert, dass diese Toleranzgrenze nach Schweizer Vorbild herabgesetzt wird.

(VCÖ)

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